Gestern haben wir uns vom CP in Calvi endgültig losgerissen um den ersten Schritt Richtung Heimat zu machen. Die Tour ging nordöstlich Richtung Cap Corse, einer Halbinsel im Norden von Korsika. In Saint Florent ging es auf die westlich Küstenstraße und zu unserer Freude nahm auch die Verkehrsdichte merklich ab. Die Strecke entpuppte sich als sehr schön und die Wegstrecke punktete mit außergewöhnlichen und schroffen Felsformationen und immer wieder mal mit einer einladenden Badebucht. Die Straßenführung entsprach der Erwartungshaltung an korsische Straßen, nämlich Kurve an Kurve.
In Nonza gönnten wir uns eine Pause in einem netten Café. In dem kleinen Ort gab es nicht eine kleine Ecke, in der nicht ein Moped oder Roller stand. Erstaunlich viel deutsche Kennzeichen. Mit ein wenig Gewürge haben wir unseren Tross noch in eine Parklücke gequetscht. Der kleine korsische Snack, Wurst und Käseplatte, schmeckte herzhaft und hatte sein eigenes Aroma ?.
Irgendwann ging es auf die Ostseite der Halbinsel, die merklich flacher war als die Westseite und mehr Badestrände bot. Allerdings scheiterte der Versuch unsere Vorräte in einem Supermarkt aufzustocken kläglich. Es gab nichts oder die Läden waren zu. Also erstmal ab zum CP. Der war ganz nett, hatte eine schöne große grüne Wiese, aber unsere Frage nach einem Restaurant, einer Einkaufsmöglichkeit oder Bar, wurde mit „fermé“ beantwortet, sprich alles geschlossen ?.
Also sind Birgitt und ich nochmal los und fanden nach ein paar Kilometern einen kleinen Supermarkt einer bekannten Marktkette. Aber dieser Markt hatte nun garnichts mit dem Standard dieser Kette zu tun. Die Bezeichnung geordnetes Chaos beschreibt es wohl am besten. Aber wir haben unsere Sachen bekommen und konnten uns damit ein schmackhaftes Essen brutzeln.
Heute Morgen war alles klitschnass vom Tau der Nacht. Da wir etwas Zeit bis zur Fähre hatten, konnten wir alles trocknen, nett frühstücken und langsam Richtung Bastia bummeln. Am Fährhafen war dann Geduld gefragt, aber gegen 13 Uhr waren wir auf der Fähre. Wir entschlossen uns die Mopedklamotten am Motorrad zu lassen und mit kurzer Hose und T-Shirt die Fährfahrt zu genießen, bei 30 Grad schon sinnvoll ?.
Ein letzter, leicht wehmütiger, Blick auf die Ostküste von Korsika, der uns sagte, es war bestimmt nicht der letzte Besuch der Insel ?.
Nach rund 4,5 Std. schippert die Fähre in den Hafen von Livorno ein und das Ausladen startete recht diszipliniert – das kennen wir in Italien auch anders ?.
Von Livorno ging es zu einem CP in der unmittelbaren Nähe von Pisa und mit Blick auf den Turm und die den Dom von Pisa. Den Abend beendeten wir im CP-Restaurant mit leckerem Essen und natürlich einem Gläschen ?.
Das liest sich wie eine wirklich schöne Reise, ach Korsika. Bei mir ist das 18 Jahre her. Vor ein paar Tagen war ich mit ein paar Kollegen und -innen in der ziemlich leeren NDR-Kantine in der Rothenbaumchaussee. Und Meike fragte mit vollem Essenstablett in der Hand, wo ich denn sitzen möchte. Ich sagte: “Am liebsten am Strand, irgendwo im Osten von Korsika”, kein Scherz. Hat dann aber leider nicht geklappt. Gute Rückreise!
Hallo Rüdiger, netter Kommentar, aber wie heißt es immer, die Hoffnung stirbt zum Schluss ;-).