Abstecher nach Mostar 

Bevor wir zur Tour nach Mostar starten können, wollten wir bei der Tanke um die Ecke unseren Spritvorrat auffüllen. Pustekuchen, Tanke war geschlossen. Also erst einmal Tanke suchen, heißt gut 30 km nordwärts auf der Küstenstraße zur nächsten Tanke. 

End of the road
End of the road

Dann aber ab ins Hinterland. Auf der Tour nach Mostar schlängelten wir uns durch die Region Viduša. Die Straßen sind überwiegend in guten Zustand. Okay, manchmal liegen auch mal ein paar Felsen auf der Straße und markieren das Ende. Dann geht’s halt mal ein wenig Offroad weiter 😉. 

Die Landschaft wirkte sehr karg, die Ebenen sind mit Kalkstein übersät und nur spärlicher Bewuchs lockert das Gebiet auf. Einzig Senken zwischen den Erhebungen erstrahlen in sattem Grün, da sich fruchtbarer Boden und Feuchtigkeit hier gesammelt haben. Entsprechend werden diese Regionen landwirtschaftlich genutzt. 

In Mostar angekommen suchen wir uns einen Parkplatz in der Altstadt. Natürlich gab es hier „professionelle“ Einweiser, die gegen ein geringes Entgelt 😂 auf die Mopeds aufpassten. Was soll‘s, dafür waren wir nur wenige Meter vom touristischen Zentrum entfernt.

Mostar selbst ist mit seinen rund 75.000 Einwohnern die größte Stadt in Herzegowina und historisch die Hauptstadt der Herzegowina. In ihrer Geschichte war die Stadt immer ein Schmelztiegel von verschiedenen Kulturen und Religionen. Allerdings litt Mostar stark unter dem Bosnienkrieg 1992/93, da in der Stadt die Linien der verfeindeten Ethnien und Religionen verliefen. Bezeichnenderweise hat heute noch ein Straßenzug, an der die Frontlinie verlief, den Namen „Sniper Alley“. Spuren des Krieges finden sich noch überall in der Stadt, selbst 30 Jahre nach dem Krieg. Ganz anders als Dubrovnik, in deren Stadtbild keine Kriegsspuren mehr zu sehen sind.

Das berühmte Kennzeichen der Stadt ist die Stary Most („Alte Brücke“), die 1566 durch die damals herrschenden Osmanen gebaut wurde. Sie überbrückt hier die Neretva, die hier tiefgrün schimmert. 

Im Bosnienkrieg wurde sie allerdings zerstört und mit internationaler Hilfe 2004 wieder originalgetreu aufgebaut. Sie sollte wieder eine Symbol des Brückenschlags zwischen den Religionen und Ethnien der Region werden. Allerdings ist in vielen Kommentaren zu lesen, dass das Land immer noch tief gespalten ist und insbesondere in Mostar dieser Konflikt zu spüren ist.

Gasse in der Altstadt
Gasse in der Altstadt

Wir mussten für uns aber feststellen, dass die Brücke und die Altstadt uns nicht so beeindruckten. Die Brücke ist sehr schlicht gehalten und die Altstadt wird von vielen Touri-Läden und Restaurants erdrückt, so dass kein Flair aufkommen mag.

Nach einem kleinen Snack und einem Bummel durch die Gassen an der Brücke, ging es wieder zu den Mopeds. 

Zurück ging es auf der N17 Richtung Mittelmeer. Dabei ist die Neretva immer in Sichtweite. Kurz hinter Metković ging es südwärts auf Nebenstraßen weiter. Die Landschaft ist durch das Nevetva-Delta sehr fruchtbar, was auch intensiv genutzt wird. Auffällig sind auch die vielen kleinen Selbstversorger-Gärten links und rechts der Häuser.

An dem See Jezero Kuti bogen wir ab zur Grenze zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien. An der Grenzstation angekommen, wurde Birgitt von dem Grenzer aufgeklärt, dass diese Straße Napoleon bauen ließ, wir aber hier nicht weiter fahren dürfen 😳. Dieser Grenzübergang sei nur für „domestic people“. Wieder was gelernt 😎. Also umdrehen und am nächsten Abzweig Richtung Neum um an der Küstenstraße zu unserem CP zu fahren. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert