An die Ostgrenze

Heute stand fast nur fahren auf dem Programm. Einziger Besichtigungsstop ist an der Kirchenburg in Tartlau. Die Siebenbürger Sachsen haben einige ihrer Kirchen zu Burgen umgebaut, zum Schutz gegen Überfälle. Drohten diese, zogen sich die Bürger in die Kirchenburg zurück. 

Tartlau liegt an der östlichen Grenze Siebenbürgens, unweit des Bodzaer Passes. Der Ort wurde fast fünfzigmal von Mongolen, Türken, Tataren, Kosaken und Moldauern geplündert und zerstört, die Kirchenburg jedoch nur einmal 1611 eingenommen.

Nachdem wir ein schattiges Plätzchen für die Mopeds ergattert hatten, betreten wir die Kirchenburg, deren Bau 1218 vom Deutschen Orden begonnen wurde, über den Gang und gelangen in den vorderen Hof. Er hat die Form eines Hufeisens. Heute befindet sich dort der Zugang zum kleinen Museum und der obligatorische Souvenirshop.

Gesichert ist der vordere Hof durch eine schwere Tür. Zum inneren Hof geht es durch einen 30 m langen Gang unter der Festungsmauer. Dieser enthält ein Fallgitter. Drinnen steht in der Mitte die Kirche. Ringsherum sind 272 Kammern auf 3-4 Ebenen in die Festungsmauer integriert… die Fluchtunterkünfte.

Über einige Holzstiegen erreicht man den umlaufenden Wehrgang. Schießscharten und Pechnasen reihen sich aneinander. Einige Passagen muss man sich erklettern 😉😂.

Im Inneren der Kirche finden wir einfaches rustikales Gestühl und grob behauene Wände. Neben Teppichen gehört ein bemalter Altar aus dem 15.Jahrhundert zum Inventar. Anschließend werfen wir noch einen Blick in das kleine Museum. Kleidungsstücke, Werkzeuge und einige Möbel gibt es zu sehen. Besonders interessant sind einige alte Schriftstücke, wie z. B. der Hinrichtungsbefehl für einen Adligen. 😬

Nach einem Kaffee latte, zu essen gab es mal wieder nichts, also Käsestulle am Moped, dann ging es weiter. Etwa 2 Stunden später war Regenpause angesagt. Der Himmel vor uns verhieß nichts Gutes, aber die Wetter-App ließ uns hoffen. 

An einer Tankstelle fanden wir Unterschlupf vor dem Guß. Nach etwa 45 Minuten konnten wir weiterfahren, die Regenjacken vorsorglich übergezogen, was bei 33° schon echt eine harte Entscheidung ist 😅😂.

Es blieb trocken 🙈, also irgendwann wieder raus aus der Jacke und wir kamen gut in unserem Hotel in Bârlad an.

Jetzt sitzen wir hier im Hotelrestaurant, das mehr einer Eventlokation ähnelt und haben gut gegessen. Draußen toben sich die Windböen aus und lassen die Schirme purzeln. Auf einem Bildschirm an der Wand können wie live die Bergung eines umgefallenen Baumes in der Stadt verfolgen und unsere Warn-Apps, wie auch die der rumänischen Geburtstagsgäste, schlagen Alarm. Also langweilig wird es nicht 😉🤪.

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