Gestern Abend hat sich der Regen etwas verspätet, dadurch konnten wir noch bei einem Glas Rotwein auf unserer „Zuschauerbank“ vor unserem Zelt das Wolkenspiel beobachten und dem Summen „alles was so stechen und beißen kann“ zuhören. Kaum im Schlafsack begann der Regen auch seine Arbeit aufzunehmen.
Heute Morgen gab es, entgegen der Vorhersage, tatsächlich eine Regenpause. Alles halbwegs trocken verpackt, natürlich bis auf das klatschnasse Zelt, Regenklamotten an und dann zurück über die Wellblechpiste zur Hauptstraße. Im nächsten Ort Limbazi am Supermarkt ein Café gefunden. Am Tresen wurden wir auf Deutsch angesprochen und bestellten unseren Kaffee. Aber Frühstück in unserem Sinne findet sich abseits der Touristenorte nicht. Ich probierte dann einen Kartoffelpuffer, sehr schmackhaft, aber nicht unbedingt mein übliches Frühstück ?. Ein kleines Teilchen gab es noch, welches aber mit seiner leckeren Füllung recht wuchtig rüber kam ?.
Richtung Sigulda würde die Landschaft richtig abwechslungsreich. War auch kein Wunder, denn wir durchfuhren den Gaujas Nationalpark. Da der Regen immer noch gut vor sich hin strömte, haben wir die Besichtigung der Burg Treyden im Park sein lassen. Weiter ging es Richtung der Düna (Dauava), den Fluss den wir schon aus Riga kannten. Wir überquerten ihn bei Kegums (so viele Brücken hat der Fluss garnicht) um dann auf die P88 zu kommen, die Birgitt gestern Abend dem Navi mit viel Mühe beigebracht hat dort lang zu fahren.
War auch klar warum, war halt eine Schotterpiste. Die aber durch den Regen ein wenig matschig war, wodurch unsere Moppeds entsprechend aussahen. Insbesondere unsere Kühler waren komplett zugeschlammt, was sich auf die Motorkühlung auswirken kann.
Wir aber erst einmal weiter Richtung zur Grenze Lettland/Litauen. Auf den kleinen Straßen wirkte die Landschaft auch deutlich abwechslungsreicher als gestern. Die Straßen hatten „Charakter“, so dass unser Fahrwerk schon mal arbeiten musste ?.
Bei Skaistkaine kamen wir in Litauen an (wie schön einfach es mit Grenzen doch sein kann) und die Straßen entwickelten noch mehr Charakter ?. In Birzal fanden wir das Café Plus, ein richtiges Café mit süßen Leckereien.
Gestärkt ging es weiter Richtung Anykščiai, unserem Zielort. Die Landschaft ist hier sehr geprägt von Getreidefeldern und alle paar Kilometer mal ein Haus oder ein Gehöft. Dass gilt eigentlich für die ganze Fahrt heute. Viele Kilometer waren wir oft alleine auf der Straße und mache Orte bestanden nur aus einem halben Dutzend Häusern. Dünn besiedelt kann man es nennen. So hat Lettland eine Bevölkerungsdichte von 30 Einw./qkm, Deutschland hat 232 Einw./qkm, mal als Vergleich.
Wie wir es kannten, fing es genau 13 km vor unserem Zielort wieder an zu regnen ?. Aber das Gute daran war, der Schlamm an den Kühlern wurde abgewaschen ?, also nix mehr mit möglicher Motorüberhitzung ?.
Am CP angekommen hatte es aufgehört und wir konnten unser Zelt sogar noch trocknen (von letzter Nacht). Nachdem alles fertig aufgebaut war, gab es nochmal einen richtiges Sommerschauer mit so richtig dicken Regentropfen ?. Danach war aber gut.
Den CP- Boss gefragt (ist ein sehr kleiner Platz) wie es mit Restaurants aussieht. Kein Problem, 700 Meter an Fluss bis ins Centrum, dann zum „Perino“. Wir los, Perino gefunden, hat leider Montags Ruhetag ☹️.
Macht nichts, auf zur Pizzeria – nicht gefunden ?. Weiter zum nächsten Restaurant, dem Kavine „Erdve“. Hatte offen, freundliche Bedienung, nettes Essen, gutes Bier und Wein – Abend war gerettet.
Ach so, auch Litauen kann gerade Straßen bauen ? (siehe Titelbild) und wer sich fragt was der Titel soll, ich weiß es auch nicht mehr.