Heute stand auf dem Plan einen BMW-Händler in Cádiz aufzusuchen. Birgitts linke Lenker-Amatur hat sich merklich gelockert und in unserem mitgeführten Werkzeugen fand sich leider kein so kleiner Torx-Schlüssel um die Schrauben nachzuziehen.
Also auf nach Cádiz. Auf dem Weg dort hin haben wir bei Jörg & Sanne noch unser Laptop abgegeben. Wenn sie nächste Woche heimwärts fliegen kann Laurids dann die Reparatur in die Wege leiten.
Auf der Fahrt nach Cádiz waren auf den Straßen und Tankstellen die “Nachwehen” des Moto-GP auf dem Circuito de Jerez zu sehen. Überall fuhren oder tanken Gruppen von Mopedfahrern. Gestern konnte man schon vor den Hotels viele Motorräder stehen sehen. In Spanien hat der Moto-GP scheinbar noch einen hohen Stellenwert.
Der Händer war schnell gefunden (das BMW-Navi hat einen eigenen Menüpunkt “BMW-Händler”, der scheinbar auch aktuell ist) und unser Anliegen war zügig erklärt. Nach 5 Min. kam die Maschine wieder aus der Werkstatt. Allerdings meine gelbe Servicelampe mochten sie nicht zurückstellen. Das müsse meine Werkstatt machen, die den Service durchgeführt hat ?.
Wir entschlossen uns noch an den Hafen von Cádiz zu fahren um dort einen Snack zu uns zu nehmen und Kreuzfahrer schauen. War aber eher eine bescheidene Ausbeute.
An einer kleinen Bar in Hafennähe fanden wir einen Parkplatz (selbst alle Moto-Parkplätze sind immer brechend voll). Snack und Kaffee waren lecker.
Und dann stand ja noch das Kap Trafalgar aus. Da Thorsten hier schon den Bogen zu unserer geplanten Englandtour spannte, wollten wir uns doch dieses schicksalsträchtige Kap einmal ansehen.
Und wer genau hinschaut, sieht hinter uns wie Lord Admiral Nelson, auf seiner HMS Victory durch die Reihen der französisch-spanischen Armada pflügt und so zu unsterblichem Ruhm kommt und nebenbei den Engländern zur beherrschenden Seemacht im 19. Jahrhundert verhilft.
Das Kap selbst hatte schon bei den Mauren und den Spaniern eine wichtige Bedeutung. Davon zeugt der Leuchtturm und ein alter Wachturm und jede Menge Parkplätze in der Umgebung des Kaps. Hier muss zur Hochsaison der Teufel los sein.
Vom Kap gibt es auch einen Blick auf Afrika, den die Berge am Horizont (Titelbild) gehören schon zu einem anderen Erdteil. Apropos Erdteil, von Cádiz startete Kolumbus seine Endeckung Amerikas. Auf einer Verkehrsinsel bei Cádiz stand eine Kopie der Niña, das kleinste der drei Schiffe von Kolumbus. Mit so einer Nussschale auf hohe See zu gehen, da braucht es mehr als nur Mut.
In einer kleinen Bar am Kap noch einen Kaffee getrunken und dann ab zum CP. Auf dem Platz noch ein paar kleine Wartungsarbeiten an den Mopeds durchgeführt, wie Kette spannen, Kofferhalterungen nachgestellt und Öle prüfen.
Und irgendwie war es heute doch recht brezelig in der Sonne, so dass wir uns in der Campingbar ein kühles Bierchen genehmigten ?.
Auch wenn Birgitt noch keine gesehen hat, hier gibt es überall Störche. Ich gebe zu, man muss schon etwas genauer auf das Bild schauen. Aber scheinbar fliegen nicht mehr alle Störche nach Afrika, einige finden es wohl auch in Südspanien recht nett ?.
(Eure) Reise erweitert sogar meinen Horizont – jetzt habe ich sogar schon mal einen Blick auf Afrikas Küsten geworfen.
Und Nelson hätte sicher gerne mit seinem Ruhm getauscht, was die Unsterblichkeit angeht. So nach dem Motto ‘auch ein blinder französischer Schafschütze findet mal einen Lord’.
super Schreibfehler – sollte ein scharfes Schaf werden 😉