Budapest

Von gestern Abend bis in die Morgenstunden gab‘s Gewitter und Regen. Das Zelt klatschnass einzupacken fühlt sich immer schlecht an, zumal wir voraussichtlich erst Montagabend das Zelt wieder aufbauen werden. 

Die Tour ging leicht südwestlich in Richtung des Ortes Kalocsa, nahe dem Donaulauf. Dabei ging durch den Nationalpark der Bugac-Puszta. Erstaunlicherweise hatten die Straßen mal die eine oder andere Kurve 😁. 

Kalocsa ist das Zentrum des weltweit größten Paprika-Anbaugebietes. Man sieht auch überall Felder, auf denen die Paprika-Pflänzchen gerade sprießen. Wird also noch etwas dauern bis die Schoten ausgereift sind. Geschichtlich ist Kalocsa eine der ältesten Städte Ungarns und hat eine große historische Bedeutung, da im Jahre 1001 König Stephan I. im Rahmen seiner Christianisierung Ungarns hier ein Bistum gründete. 

Wir bummelten durch das Paprika-Museum und lernten einiges über den Paprikaanbau und die Verarbeitung. Vor allen Dingen war der Anbau im 19. und 20. Jahrh. eine schwere körperliche Arbeit. 

Der Ursprung des Paprikas liegt in Südamerika, vermutlich Mexiko oder Guatemala. Die damaligen Ureinwohner haben die Pflanze als Gemüse gegessen, dessen gesundheitliche Wirkung aufgrund seines hohen Vitamin-C-Gehalts ihnen wohl bekannt wahr.  Wie so vieles, kam der Paprikasamen schon mit Christoph Kolumbus, bzw. durch seinen Schiffsarzt 1493 nach Spanien. Nach Kalocsa kam der Paprika Anfang des 18. Jahrh. und die Verarbeitung wurde weiter verbessert, insbesondere um seinen Schärfegrad zu mindern. Es gibt die  Redewendung, der Paprika wurde in Südamerika kultiviert, aber die Ungarn haben das Paprikapulver erfunden 😉.

Nach einem Käffchen ging es dann nordwärts nach Budapest. Wir hielten uns auf der Ostseite der Donau. Irgendwann nahm die Verkehrsdichte zu und wir wuselten uns durch den typischen Großstadt-Verkehr zum Hotel. Eingecheckt, Mopeds in der Tiefgarage verfrachtet, ausgehfein gemacht und dann ab in die Stadt. 

Erstmal in einer Bar ein Ankerbier genommen, dann zur St.-Stephans-Basilika gegangen und noch einem Blick auf die Donau mit der berühmten Kettenbrücke geworfen. In den Straßen sahen/hörten wir überall Konzerte von Klassik, Pop oder Folklore. Die Stadt macht auf uns einen lebendigen, fröhlichen und offen Eindruck. In einem Restaurant mit ungarischer Küche ließen wir den Tag ausklingen. 

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