Das Hotel scheint ein Tipp unter Bikern zu sein. Als wir ankamen, hatte ein türkischer Landsmann (wollte weiter in die Dolomiten) mit seiner KTM auf einer überdachten Veranda ein Plätzchen gefunden. Wir stellten unsere Mopeds dazu. Und später kamen noch zwei Deutsche (KTM und GS) dazu. Die beiden Deutschen wollten sich in der Gegend „austoben“. Mittlerweile sind noch 2 Mopeds dazu gekommen, also stehen dort jetzt 7 Motorräder unter dem Dach.
Bevor es heute in die Altstadt ging, galt es noch ein paar Fragen zu klären. Zuerst das Thema grüne Versicherungskarte. Bei unserem Versicherungsmakler angerufen und kurze Zeit später hatte ich die Versicherungsnachweise im Postkorb. Bei der Telekom nachgefragt, warum es mit meiner Roaming-Erweiterung nicht so richtig klappt. Ergebnis war so semi, ist zwar alles richtig konfiguriert und die Technik „sieht“ mich auch 😳, aber hatte ja trotzdem nicht funktioniert. Nun soll ich noch mal ein „soft Reset“ am iPhone durchführen 🤔. Naja, vorerst nutzte ich meine lokale Sim-Karte erst einmal weiter und „Resette“ später mal rum.
Nach diesen notwenigen Aktivitäten ging es nun auf in die Altstadt. Sonnencreme auftragen (es ist richtig Sonne 😁), notwendiges Einerlei in den Rucksack gepackt und ab in die Altstadt.
Die Altstadt befindet sich auf einer kleinen ca. 250 x 300 m großen Halbinsel. Die Stadt ist von einer Stadtmauer umgeben, die fast komplett begehbar ist. An der einen oder anderen Stelle sind noch Spuren des Erdbebens von 1979 erkennbar. In der Altstadt selbst ist von dieser Katastrophe nichts mehr zu sehen. Interessant ist, dass der Wiederaufbau nach Plänen aus österreichischen Archiven Stein für Stein erfolgte.
Wir streiften kreuz und quer durch die kleinen Gassen. Erfreulicherweise hielt sich das Touristen-Aufkommen noch in Grenzen.
In den Gassen finden sich viele Läden mit Kunsthandwerk, Schmuck, Lederwaren und Kleidung. Schon sehenswert, nicht der Plastikkram der uns in Mostar aufgefallen ist. Auch Restaurants gab es ausreichend, aber nicht so dicht gepackt wie in Dubrovnik. Und hier und da findet sich ein Gitarren- oder ein anderes Zupfinstrument-spielender Barde wieder, der schöne Balladen zum besten gibt. Da setzt man sich doch gern in ein Café und lauscht den Klängen bei einem Cappuccino 🤗.
Auf dieser kleinen Fläche der Altstadt finden natürlich auch ausreichend Kirchen, wobei die katholische und die orthodoxen Kirchen quasi vis-a-vis gegenüber stehen. In der orthodoxen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit sind immer wieder die bunten Wandmalereien und Ikonen eindrucksvoll. In der katholischen St. John‘s Kirche ist ein einmaliges 24 qm großes Mosaik mit der Figur St. John’s zu bewundern, welches in den 1970ern geschaffen wurde. Fotos waren leider nicht erlaubt.
Von der Altstadt hat man einen schönen Blick auf die Insel Sveti Nikola (auch Havaj, wie Hawaii genannt). Sie ist die größte Insel Montenegros, ca. 1,5 km lang und 400 m breit und liegt ca. 1.300 m vor der Bucht von Budva. Die Insel ist unbewohnt, hat aber einen beliebten Badestrand.
Zum Abend schlenderten wir noch einmal zur Altstadt und suchten uns ein nettes Restaurant. Das Restaurant befand sich in der Nähe der St. John Kirche. Auf dem Vorplatz wurde heute Nachmittag eine Tribüne und eine Bühne aufgebaut. Als wir bei beim Essen waren, strömten immer mehr Menschen in Richtung der Tribüne. Oh, dachten wir, vielleicht noch ein schönes Konzert. Beim Kellner nachgefragt, meinte er nur, es sei was Politisches 😳. Und irgendwann beschallten uns dann wuchtige Klänge von Wahlkampfhymnen und die Veranstaltung nahm ihren Lauf. Nach dem Essen gesellten wir uns dazu, verstanden natürlich von den Rednern kein Wort, fragten uns aber, in welcher der fünf Landessprachen die Redner überhaupt sprachen 🤔.