Castillo de Loarre

Tapas am CP-Restaurant

Gestern Abend zog noch das angekündigte Gewitter über uns hinweg, wobei wir nur einen Schauer abbekamen. Da wir uns entschlossen hatten, im CP-Restaurant zu Essen, konnten wir ganz entspannt dem Regen zuschauen ?. Zumal uns das Menü, was wir gewählt hatten, schon überraschte. Eine leckere und sehr umfangreiche Auswahl von Tapas, dann eine Portion Grillfleisch und natürlich ein Nachtisch ?. Dazu Wein, Wasser und geröstetes Brot – und das alles für 18 € p.P.

Anschließend setzten wir uns vor unsere Zelte, tranken ein Glas Rotwein und beobachten dabei das Gewitter im Tal. War schon ein nettes Abendprogramm ?.

Irgendwann war dann alles vorbei und wir konnten uns noch an den Sternen erfreuen, die in der milden Nacht am Himmel auftauchten.

Landschaft auf dem Wanderweg zum Castillo de Loarre

Wir hatten beschlossen hier noch einen Tag zu verbringen, da die Wetteraussichten für eine Pyrenäen-Querung alle samt nicht gut aussahen. Also begannen wir den Tag mit einem Frühstück am Zelt. Nachdem die tief hängen Wolken sich verzogen hatten und der Blick auf das Castillo wieder klar war, starteten wir zur Wanderung zu der Burg. 

Die Erkundung des Castillo de Loarre war für heute unser Ziel. Auf einem markierten Wanderweg waren die ca. 250 Höhenmeter vom CP zum 1.070 m hohen Burgberg zügig „erklettert“ und boten immer wieder schöne Blicke auf die weite Ebene vor dem Berg ?. Oben angekommen ging es zum Tickethäuschen, welches abseits der Burg lag. Dort überraschte uns dann doch die Menge an Besuchern der Burg. Erklärte sich auch später warum.

Dann rein in die Burg, die einen sehr gut restaurierten Eindruck machte. Wie bei vielen Burgen, so ist diese Burg auch nicht über Nacht erbaut worden. Den Kern bildet die militärische Festung, die 1020 bis 1035 erbaut wurde. Um 1071 wurde es um ein Kloster erweitert und zum Ende des 13. Jh. mit einem mächtigen Mauerring mit Rundtürmen umbaut. Damit soll sie die besterhaltene romanische Burg in Europa sein und eines der besten Beispiele für die Verschmelzung von militärischer und ziviler/kirchlicher Architektur sein ?.

Durch ihre Schönheit und dem guten Erhaltungszustand ist sie immer wieder Schauplatz für Spielfilme, u.a. wurden hier Szenen zu „Königreich der Himmel“ gedreht.

Durch die verschiedenen Bauphasen wirkte die Burg sehr verschachtelt und verwinkelt. Die einzelnen Räume, Hallen und die Klosterkirche liegen auf verschiedenen Ebenen und sind durch Aufgänge und Treppen verbunden. Birgitt übernahm die Rolle des Fremdenführers und kommentierte die gekennzeichneten Punkte der Burg anhand eines kleinen englischen Flyers.

Blick vom Königin-Balkon auf die Ebene vor dem Castillo de Loarre

Beeindruckend war der Blick von dem „Balkon der Königin“ auf die südliche Ebene vor der Burg. Mit dem Fernglas konnten wir sogar unsere Mopeds auf dem CP sehen. Wuchtigstes Gebäude ist natürlich der 22 m hohe Turm, der mit seinen fünf Geschossen genug Platz für den Wohnraum der königliche Familie bzw. dem herrschenden Fürsten bot. 

Interessantes Detail war die Wasserversorgung. Hierzu wurde das Regenwasser von den Dächern durch ein Leitungssystem in einer Zisterne mit einer Kapazität von 80.000 Litern gesammelt. 

Schreihälse im Burgturm

Wir ließen uns noch eine Weile von der Burg beeindrucken und genoßen die Aussichten auf die Landschaften um die Burg. Der Rückweg gestaltete sich bei strahlendem Sonnenschein sehr angenehm. Am CP angekommen gab es erst einmal an der Bar einen Café con Leche. Anschließend fuhren Birgitt&Rüdiger ins nahegelegenen Huesca um den notwendigen Einkauf zu erledigen. 

Kühler Wind beim Kochen
Kühler Wind beim Kochen

Am späten Nachmittag war dann „Entspannen“ angesagt, wobei der Wind doch sehr kräftig auffrischte. Vielleicht waren es Ausläufer des „Cierzo“, einer besonderen Luftströmung zwischen dem Kantabrischen Meer (sprich Atlantik) und dem Mittelmeer, die dem Ebro folgt und u.a. für die besondere Erosion der Bárdenas Reales verantwortlich ist ?. Am Abend brutzelten wir mal wieder vor unserem Zelt und freuten uns über den gelungenen Tag ?.

Hier noch ein paar Eindrücke aus dem Castillo de Loarre:

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