Was noch zu erwähnen ist, ein englischer Junge, ca. 10 Jahre, hat irgendwie Birgitt in sein Herz geschlossen. Immer wieder kam er mal vorbei und brabbelte irgendwas von seinem Mountainbike, seinen Kumpels, usw. Gestern Abend kam er nun zu uns und sagte wir hätten ein Problem. Morgen, also heute, würde die Straße vor dem Campingplatz gesperrt werden. Ein wenig Verwirrung machte sich bei uns breit. Dann kam aber der “CP-Mann-für-Alles” vorbei und erklärte uns, die Straße vorm CP wird ab 8 Uhr bis 10 Uhr (ggf. auch länger) wegen Straßenarbeiten gesperrt. Wir entschlossen uns vor 8 Uhr vom Platz zu kommen. Damit war frühes Aufstehen angesagt.
Um 7:30 Uhr fuhren wir vom CP. Da waren die Jungs vom Bau auch schon dabei die Straße dicht zu machen. Heute stand der Nationalpark Dartmoor auf dem Programm. Zuerst ging es nach Tavistock, dem westlichen Eingangstor zum Dartmoor. Da habe ich mal wieder ein englisches Frühstück mit Bohnen genossen. Und während wir so unseren Cappuccino schlürften fing es draußen an zu schütten. Wir beschlossen den Regen auszusitzen und es gab noch einen Cappuccino und dazu eine Pastete.
Der Regen war vorbei und weiter ging es ins Moor. Bei Sonne losgefahren, aber auf dem Weg nach Princetown holte uns der Nebel ein. Sherlock Holmes Roman “Der Hund von Baskerville” spielt in diesem Moor und das Moor machte auch mit dieser Stimmung seinem Namen alle Ehre. Fehlten nur noch die gurgelnden und schmatzenden Geräusche des Moors. Ich hatte oft Schwierigkeiten Birgitts Rücklicht zu erkennen und sah mich schon im Moor verschwinden ?.
Im Ort Princetown wollten wir uns das Zuchthaus anschauen, welches auch das Dartmoor berühmt gemacht hat. Es ist um 1800 für die Gefangenen der Napoleonischen Kriege gebaut wurden und war für seine unmenschlichen Bedingungen berüchtigt. Hat nicht geklappt, im Nebel nicht gefunden.
Weiter ging es nach Postbrigde, einem sehr kleinem Ort, der für seine “Clapper-Bridge” bekannt ist. Es ist die größte noch erhaltene Brücke dieser Art. Sie besteht nur aus großen Granitplatten und wurde im 13. Jahrhundert errichtet. Zum Schluss sind wir noch durch Widecombe-in-the-Moor gefahren. In dem Nebel mit seinen Granitsteinhäuser und einem alten dunklen Kirchturm wirkte der Ort schon etwas düster.
Das Dartmoor ist schon eine wunderschöne Gegend und immer einen Besuch wert, jedenfalls was wir sehen konnten, wenn der Nebel sich manchmal lüftete ;-).
Das Dartmoor ist zwar ein Nationalpark, ist aber zu großen Teilen in Privatbesitz und gehört dem Herzog von Cornwall und das ist momentan der britische Thronfolger Prinz Charles.
Unser nächstes Ziel war der Ort Dartmouth. Der Ort liegt am Ärmelkanal und es sollte unser letztes Castle auf unserer Tour werden. Aber Castle nicht gefunden (lag aber nicht am Nebel) und außerdem war der Ort mit seinem Hafenpanorama viel interessanter. Also ein wenig Bummeln gegangen und das rege Treiben auf dem Wasser beobachtet.
Weiter ging es mit Dingen die wir nicht gefunden haben. An der Küste wollten wir auf einen CP, der aber schon belegt war. Aber die nette Dame an der Rezeption empfahl uns einen anderen CP. Man glaubt es kaum, aber mit Navi und Google Maps haben wir den doofen Platz nicht gefunden. Also einen nächsten ausgesucht. Nun sind wir auf einem CP in der Nähe von Sidmouth, ca. 20 km östlich von Exeter.
Cornwall ist eine schöne und abwechslungsreiche Gegend, insbesondere durch die Küsten am Atlantik und am Ärmelkanal. Aber es ist auch eine Urlaubsgegend und dadurch gerade in der Sommerzeit natürlich einfach voll. Ich würde auch mal schätzen, Cornwall hat die höchste Campingplatzdichte in ganz Britannien.
Morgen werden wir an der Südküste Cornwalls Richtung Poole, unserem Fährhafen, bummeln. Mein Reifen hält so olala die Luft und ich hoffe mal er schaffst es noch bis nach Hause ?.
Na dann mal viel Spaß für euren letzten Tag in GB?, hoffentlich bei schönem Wetter damit ihr auch etwas davon seht?. Deinem Reifen wünsche ich Durchhaltevermögen!