Manchmal passieren Missgeschicke, da kannste nur noch schmunzeln. Wie üblich haben wir heute Morgen unsere ganzen Utensilien eingepackt. Als eine der letzten Handgriffe packen wir in der Regel das Zelt ein – und dazu müssen auch die Zeltnägel rausgezogen werden. Birgitt zog den letzten Nagel raus und plopp, spritzte eine Wasserfontäne aus dem Erdreich. Upps, da haben wir wohl beim Einschlagen der Zeltnägel eine Wasserleitung getroffen 🤭. Vom CP kam gleich ein Handwerker und buddelte die Stelle auf. Meinte dann zu uns „no problem“ und erklärte, die Leitung sei einfach zu flach verlegt worden.
Mit diesem kleinen Aufreger starteten wir unser Tour zum ersten Pass auf unserer heutigen Liste. Es ging zum Col Carette di Val Bighera, mit 2130 m einer der höheren Pässe. Die Straße war schmal, aber gut zu fahren und schlängelte durch eine schöne Landschaft. Einige Kilometer vor dem Ziel öffnete sich ein baumloses Hochtal und bot einen traumhaften Blick auf die umgebenden Berggipfel. Diese Gegend scheint auch ein gern besuchtes Wandergebiet der Italiener zu sein, denn immer wieder standen am Wegesrand Autos, aus denen sich ganze Familien aufmachten auf einen der vielen ausgeschilderten Wanderwege auf den nächsten Gipfel zu kraxeln. Naja, heute ist Sonntag und damit Familientag 😊.
Zurück ging es in Richtung der SS38, die uns zum nächsten Pass und nach Österreich bringen sollte. Die Abfahrt dahin war wieder ein andauerndes Kurven fahren. Manchmal muss man sich wundern wie in die Berghänge eine Straße gebaut werden konnte. Aber schön für uns 😁.
Auf der SS38 ging es dann flotter nach Bormio, einem bekannten Wintersportort und Themalzentrum. Dass merkte man auch gleich an dem geschäftigen Treiben der Bars, Cafés, Restaurants und Shops – und einem einzigen Verkehrsstau durch den Ort 😅. Hinter dem Ort begann der Aufstieg zum höchsten Pass unserer Tourliste, dem Umbrail-Pass. Er ist mit seinen 2503 Meter der höchste Pass der Schweiz. Übrigens in direkter Nachbarschaft zum Stilfser Joch, dem höchsten Gebirgspass in Italien (und dem zweithöchsten der Alpen). Entsprechend hoch war auch das Motorrad-Aufkommen und wie gesagt, es ist Sonntag.
Wir absolvierten unseren Fototermin am Umbrail, fuhren dann einen kleinen Schwenk durch die Schweiz, kamen wieder nach Italien um dann hinter dem Reschen-Pass (der mit dem Kirchturm im See) in Österreich anzukommen.
Die Fahrt über die Pässe war merklich frisch und es zogen auch immer mehr dunkle Wolken auf. Also der richtige Zeitpunkt für eine Cappuccino-Pause. Kleines unscheinbares Café gefunden, gerade rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen.
Trocken ging es weiter bis Prutz, einem kleinen Ort kurz vor Landeck. Der CP, direkt am Inn, ist gut gefüllt und hat alles was wir brauchen.
Mal schauen ob wir morgen etwas in Sachen Reifen erreichen können 🏍.