Der Schöne und der Höchste

Der CP gestern hatte etwas Ursprüngliches und Schlichtes. Keine Animation, kein Restaurant, aber viel Zeltwiese für jede Menge Zelte, vom Minizelt (Radfahrer) bis zu großen Tunnelzelten für eine 5-köpfige Familie war alles vertreten.

In der Nacht erfreute uns ein Gewitter, mit Blitzen nach denen du erstmal 10 Sekunden nicht sehen kannst. Dass zog sich bis zum Morgen hin, so dass wir versuchten, unsere Utensilien zwischen den Schauern zu verstauen. 

Optimistisch fuhren wir erstmal ohne Regenklamotten los, aber schon ein paar Kilometer weiter in Beaufort erschien es uns besser die Regenhaut anzuziehen.

Der erste Pass war der Corment de Roselend mit 1967 m. Seinen Reiz hat der Pass durch den gleichnamigen See kurz vor der Passhöhe. Daher gibt es nicht wenige, die meinen, dass der Corment de Roselend einer der schönsten Alpenpässe ist. Für uns war die Begeisterung etwas eingeschränkt, da die dunklen Wolken immer wieder für ausreichend Regen sorgten. Aber für ein Passfoto (hihi, Passfoto 😉) reichte es noch.

Hinter dem Roselend ging auf der D902 Richtung Val-d‘Isere. Dieser Abschnitt der D902 war gut befahren, inklusive Schwertransporter. War schon ein Thema da vorbeizukommen. In Val-d‘Isere versuchten wir ein Café zu finden. Aber es ist eben ein Wintersport-Ort, vieles steht einfach leer und wirkt dadurch eher wie eine Geisterstadt.

Hinter Val-d‘Isere widmeten wir uns dem Anstieg zum höchsten Pass der Alpen, den  Col de l‘Iseran. Mit seinen 2764 m überragt alle anderen Pässe. Viele meinen der Bonette sei höher, aber das gilt nur für die Rundstrecke um den Cime de la Bonette (2802 m), der eigentliche Col de la Bonette zählt nur 2715 m.

Oben auf der Passhöhe gab es natürlich vor dem bekannten Straßenschild ein wenig Gedränge. Ob Radfahrer, Wanderer oder andere Mopedfahrer, alle wollten sich vor dem prestigeträchtigen Schild einmal ablichten. Wir natürlich auch, siehe Beitragsbild. Allerdings lud das Wetter nicht zu einer entspannten Pause ein. 

Südseite des Col de l‘Iseran
Südseite des Col de l‘Iseran

Also ging es abwärts durch eine eindrucksvolle Landschaft mit Blick auf Gletscher, Wasserfälle oder die schroffen Gipfel der den Pass umgebenden Berge. 

Über Lanslebourg und Modane ging es nach St. Jean de Maurienne. Auch das Wetter klarte mittlerweile auf. In Modane versuchten wir auf einer Supermarkt-Tankstelle unsere fast leeren Tanks aufzufüllen. Pustekuchen, es gab nur Diesel. Hatten wir gestern auch schon. Scheinbar laufen die Supermarkt-Tankstellen am Wochenende leer. Beim zweiten Anlauf hatten wir Glück. Der Tanklaster fuhr gerade weg. Hatte wohl Nachschub gebracht.

In St. Jean de Maurienne fanden wir unseren CP des Grands Cols erst im zweiten Anlauf. Liegt etwas versteckt. Herausragendes bietet er nicht, halt ein typischer Municipal-CP.

Falls jemandem der Ort St. Jean de Maurienne was sagt, es ist der Stammsitz der Messerfabrik Opinel. Wir wollten uns noch etwas in der Stadt umsehen, aber in der Zwischenzeit hatte uns der Regen wieder eingeholt 🥲.

Zur Erläuterung der Pässe hilft vielleicht die beigefügte Auflistung der Namen von Nord nach Süd.

Übersicht der Pässe der Route des Grandes Alpes
Übersicht der Pässe der Route des Grandes Alpes

Ein Kommentar zu “Der Schöne und der Höchste

  1. zu den Hochalpen kann ich nicht so viel sagen…..höchstens zun val d´isere als Skiläufer…

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