Heute Morgen ging es etwas ruhiger zur Sache, da eine Regenfront bis nach 9 Uhr über Eger hinwegzog. Nach einem Einkaufsstopp und einer Tasse Kaffee ging es in die Ungarische Tiefebene, konkret in die Puszta.
In vielen Orten finden sich immer wieder Storchennester, aber als wir heute durch den Ort Gelej fuhren, waren wir doch erstaunt. Quasi auf jedem Laternenmasten gab es ein bewohntes Nest aus denen Jungstörche ihre Köpfe reckten.
Zuerst fuhren wir ostwärts bis Mezöcsat und orientierten uns dann südöstlich bis zum Ort Balmazújváros, dem östlichen Ausläufer des Hortobágyi-Nationalpark, in dem ein Teil der Puszta liegt.
Die Puszta ist eine waldarme Steppe, die sich vor über 35.000 Jahren bildete, später sich zu einer Wiesensteppe entwickelte. In der Neuzeit wurde sie durch intensive Landwirtschaft kultiviert, so dass es nur noch wenige Regionen der ursprünglichen Steppe gibt. Eine davon ist der Hortobágyi-Nationalpark.
Auf dem Weg querten wir bei Ároktö die Theiss. Sie ist der zweitgrößte Fluss Ungarns und der längste Nebenfluss (966 km) der Donau. Die in die Jahre gekommene Fähre war eine Art Gierseilfähre, mit einem großen Schaufelrad auf der einen Seite, der von einem tuckernden Diesel angetrieben wurde. Es ruckelte und zuckelte schon ein wenig 😉, aber wir schafften es auf die andere Seite.
Die Fahrt durch die Puszta erwies sich nicht so spektakulär wie es mitunter zu lesen ist. Natürlich sieht man schon die weiten Wiesen, aber vielfach sind rechts und links der Straße hohe Baum-und Gebüschstreifen, die keinen Blick möglich machen.
Der Ort Hortobágyi bildet das Zentrum in der Region. In der Vorsaison wirkte der Ort etwas verschlafen. Aber die vielen geschlossenen Buden, die sich im Umfeld des Tourismuscenter befinden, lassen vermuten, das es in der Hochsaison anders aussieht.
Für uns ging es wieder westwärts in den Ort Tiszafüred, auf Dieter‘s Camping. Wir wurden gleich auf Deutsch begrüßt und in die Regeln des Platzes eingeweiht 😉. Etwas später trudelte noch Rüdiger ein, mit dem wir noch ein paar Tage zusammenfahren wollen.