Entlang der albanischen Riviera

Nach einem kurzen Frühstück auf unserem Balkon ging es los in Richtung Sarandë. Im Navi sieht es so aus, als ob wir die Stadt nur streifen würden, … war natürlich mal wieder ein Trugschluss. Die Strassen, die das Navi vorschlug, waren sehr schmal und gingen steil bergauf … Schotter und Schlaglöcher inbegriffen. Also folgen wir weiter der Hauptstraße durch die Stadt. Wie so oft in den Städten hier, herrscht ein emsiges Treiben. Fußgänger überqueren die Fahrbahn, Motorroller suchen sich ihren eigenen Weg zwischen den Autos und Bussen hindurch, während wir von LKWs und Baustellen behindert werden 😂.
Dann biegen wir ab auf die aus der Stadt führende SH8. Diese schlängelt sich zunächst an der Stadt vorbei und dann über Nivice an die Küste heran. Wenn ich schlängeln sage, ist das auch genau so gemeint, nur wenige Passagen sind geradeaus. Bei Borsh gibt es die ersten Strände in einer großen Badebucht zu sehen, dann wieder schroffe Felsen, an denen die Strasse klebt. Bei Himare beginnt der nächste, weitaus größere Abschnitt mit vielen Stränden. Wir fahren durch Vuno und Ilias, immer leicht oberhalb mit Blick auf die Küste.

Zwischen Qeparo und Himare halten wir im Schatten an einer Bar, um einen Cappuccino zu trinken. Gegenüber liegt die Ruine einer Burg von Ali Pascha und ein paar hundert Meter weiter der Eingang zu einem alten U-Boottunnel.

Anfahrt zum Llogara-Pass
Anfahrt zum Llogara-Pass

Bei Dhermi beginnt der Aufstieg zum 1027m hohen Llogara-Pass. Auf den kahlen unbewaldeten Hängen der Südseite ist die in Serpentinen hinaufführende Strasse gut zu sehen. Oben machen wir einen Stopp am Panorama-Punkt.

Ebene hinter dem Pass
Ebene hinter dem Pass

Die Abfahrt auf der Nordseite ist völlig anders. Es geht durch dichte Wälder, alles ist schön grün. Als sich der Wald weiter unten lichtet geht es über in Agrarflächen mit Olivenbäumen und Obstanbau. Hinter dem Ort Orikum treffen wir wieder auf die Küste. Hier fahren wir auf Meereshöhe direkt an den Stränden vorbei, bis wir nach Vlora kommen. Es ist megaviel Verkehr und wir kommen in der Stadt nur schleppend voran, doch dann beginnt die A2, ein kurzes Stück Autobahn und wir freuen uns über den Fahrtwind. So eine Stadtdurchfahrt bei 36° im Schatten ist extrem schweißtreibend und so lassen wir uns erstmal trocknen. Viel zu schnell sind die 36 km um und wir biegen wieder ab auf die Landstrasse. Die letzten 50 km bis Berat führen durch das Hinterland. Keine schöne Strasse, viel Baustelle, mit nur wenigen Kurven und die Orte sind eher schnörkellos und haben nichts mit Tourismus zu tun.

Die Anfahrt zum Hotel gestaltet sich nochmal schwierig. Die Strasse ist schlecht gepflastert und ausgesprochen steil. Hermann fährt mein Moped hoch, ich habe dafür nicht genug Stand und Traute 😉😩😔. Jetzt stehen sie vorm Hoteleingang mit einem Stein hinterm Hinterrad, … das hatten wir auch noch nie.

Nach einem kleinen Rundgang sind wir auf der Terrasse im ersten Stock eines Restaurants namens „Friendly“ gelandet und das Personal macht diesem Namen alle Ehre 😁. Direkt neben uns sind die Fassade und das Minarett der Junggesellenmoschee aus dem 18. Jahrhundert und wir betrachten beim Essen die Malereien.

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