Der Titel klingt vielleicht merkwürdig, aber so heißt die Region hier, durch die wir heute eine kleine und schöne Städtetour gestartet haben.
Trulli bezeichnet in Apulien eine bestimmte Form von Rundhäusern mit einem typischen Steindach und üblicherweise kreideweiß. Es sind historisch Hirten- und Bauernhäuser und fielen in die Schublade „Arme Leute Häuser“. Heute sind sie aber eine Attraktion in Apulien und wenn man hier durch die Gegend fährt sieht es manchmal aus wie in Schlumpfhausen ?. Ist schon lustig, Häuser mit Zipfelmützen ?.
Aber der Reihe nach. Nach einem Frühstück am Zelt ging es zuerst in den Ort Ostuni, der gern als „Weiße Stadt“ bezeichnet wird. Ist auch schon sehr eindrucksvoll wenn auf die Stadt zufährt, die auf drei Hügel erbaut ist, und die weiß getünchten Häuser sieht. Wir rein in die Stadt und direkt am zentralen Platz geparkt. Mittlerweile sind wir da auch etwas entspannter geworden. Rein fahren und irgendwie kann man mit den Mopeds immer parken und es stört auch keinen, egal was auf den Verkehrsschildern steht ?.
Ein entspannter Bummel durch die Gassen der Altstadt mit einem Cappuccino an der angesagten Piazza, ja das macht schon Spaß ?.
Weiter ging es nach Martina Franca. Auf der Fahrt hatte ich doch eine Begegnung der besonderen Ort, ein Bienenschwarms kreuzte meinen Weg. Ich schaffte es noch mein Visier runterzuklappen und schon schlugen die Bienen ein. Natürlich sofort angehalten und geschaut wo die Bienen saßen, zumal ich meine Jacke offen hatte. Aber hier war das Glück auf meiner Seite, den ca. ein Dutzend Bienen berappelten sich und flogen von alleine einfach weg ?.
In Martina Franca hat uns die Altstadt schon überrascht. Als Barockstädtchen hatten wir überladene Häuserfassaden erwartet, aber nein, alles ist eher dezent und unaufdringlich gestaltet, ohne aber die Wirkung des barocken Stils zu verfehlen. Und man glaubt es kaum, wir haben nur einen Souvenirladen gefunden (also da ist noch Potential nach oben ?). Angesichts der anderen touristischen Highlight in der Region eine erfrischende Ausnahme.
Weiter ging es in das Zentrum der „Schlumpfregion“, dem Ort Alberobello. Hier gibt es einen Teil der Stadt, in dem es an die Hundert und mehr dieser Trulli gibt. Allerdings fuhren wir auf dem Weg schon an einem „Busbahnhof“ vorbei und uns schwante schon, wir sind wohl nicht alleine. Wir folgten einfach den Touri-Strom und kamen so ins Trulli-Zentrum.
Der Stadtteil ist nur noch eine touristische Verkaufsmeile, hier reihen sich Souvenirläden, Restaurants, Bars und Anbieter von lokalen Produkten aneinander und Englisch ist hier Umgangssprache. War dann doch nicht so unser Ding und da zunehmend hörbare Gewitterwolken aufzogen, sind wir dann doch zügig von dannen gezogen.
Auf dem Rückweg nochmal in einem Einkaufscenter die Vorräte aufgefüllt und dann zurück zum CP. Das Gewitter zog dann vorbei. Auf dem CP ist es mittlerweile recht ruhig und leer geworden. Waren gestern, am Sonntag, noch viele italienische Familien auf dem Platz (mit entsprechender, lebensfreudiger Geräuschkulisse), so hat es sich heute doch merklich ausgedünnt. Den Abend beendeten wir in dem CP-Restaurant, welches extra für uns geöffnet wurde ?.
Mit der Tour durch das Trulli-Land sahen wir eine sehr schöne, teilweise verspielte Landschaft, in der alte Olivenhaine auf roter Erde sich mit Weinstöcken oder Getreidefeldern abwechselten. Vereinzelt tauchten auch Wiesen mit Rindern auf. Zwischendurch mal eine Hotelanlage, die sich aber sehr angenehm in die Landschaft integrierte. Und alles ist mit Steinmauern aus dem in der Region typischen gelb-rötlichen Kalksteinen eingefriedet und zwischendurch steht immer wieder ein Trullo.