Am gestrigen Abend zeigte sich der Himmel noch einmal mit einem tollen Sonnenuntergang bei gleichzeitigem Regenbogen. Allerdings war die Nacht doch recht unruhig, da der Wind die ganze Zeit unser Zelt durchschüttelte. Mehr als einmal haben wir geschaut ob die Leinen halten. Es sei gleich vorweg gesagt, auch über Tag blies der böige Wind kontinuierlich aus nördlicher Richtung zwischen 30 bis 50 km/h. Bei dem einen oder anderen Familienzelt knickte schon mal eine Stange ab.
Am Morgen zeichnete sich aber ein sonniger Tag ab, so dass wir nach unserem Frühstück zu einer Wanderung auf dem Pembrokeshire Coast Path aufbrachen. Dieser ca. 1.400 km lange Wanderweg ist der erste und längste zusammenhängende Wanderweg entlang der gesamten Küste eines Landes. Aber nein, wir sind nur ein paar Kilometer, genau genommen einen knapp 19 km Rundweg, auf diesem Küstenpfad gewandert.
Schroffe Felsen, steile Klippen, weite Wiesen und immer einen phantastischen Blick auf die Küstenlinie zeichnen diesen Weg aus. Mitunter ging der Weg sehr dicht an den Klippen vorbei, so dass ein unachtsamer Tritt böse enden könnte. Auf kleinen Warntafeln steht es kurz und knapp „… cliffs kill …“ ?.
Abenteuer war natürlich auch möglich. Wir sahen Schülergruppen, die von ausgewählten Stellen ,(natürlich mit Betreuern), von den Klippen ins Meer sprangen (7-8 Meter). Der Kreischfaktor war inbegriffen ?.
An einer anderen Stelle übte sich eine Gruppe im Klettern an den Klippen. Natürlich gibt es auch Sandstrände, die aber nicht mehr in unserer Wanderdistanz waren. Vielleicht morgen mal mit den Mopeds.
Wir bogen einige Kilometer hinter der Bucht Porthclais ins Inland ab und wanderten Richtung St. Davids. Der Ort ist berühmt aufgrund seiner Kathedrale, die ihn auch zur kleinsten Stadt Englands macht mit seinen 1.800 Einwohnern.
Die Kathedrale ist die größte Kirche in Wales (und eine der ältesten Anlagen Großbritanniens) und wenn man zwischen den Häusern auf einmal den Blick auf die Kathedrale hat, die in einem kleinem Tal liegt, weiß man auch warum.
Wir waren doch sehr erstaunt über das wuchtige Bauwerk. Die Kirche geht auf St. David zurück, der im 6. Jh. den Westen von Wales missionierte. Die Kirche wurde im 12 Jh. gebaut, aber wie so oft bei den englischen Klöstern und Kirchen, wurden sie im 16. Jh. durch Heinrich VIII aufgelöst. Erst im späten 18 Jh. besannen sich die Waliser ihrer nationalen Wurzeln und restaurierten die Kirche zu großen Teilen wieder. Hier lohnt sich schon einmal ein Besuch.
Für uns ging es nach einer Kaffeepause zurück zum CP. Im Windschatten unseres Zelts ließen wir uns die Sonne auf unsere „bleichen Knochen scheinen“ ? und frönten dem Nichtstun bei einem Becher Cider ?.
Die morgige Tour nach Tenby haben wir noch dem Navi beigebracht. Mal schauen was uns dort erwartet ?.
*Übrigens, 4-TOMs sind 4-Takt-OttoMotoren ?.