Kastoria – Stadt der Pelze 

Blick auf Kastoria über den Orestida-See
Blick auf Kastoria über den Orestida-See

Nach einem üppigen Frühstück in unserem traditionellen Hotel ging es weiter nach Kastoria. Die Stadt hat um 15.000 Einwohner, liegt am Orestida-See auf einer kleinen Halbinsel. Was den Ort auszeichnet ist seine Pelzverarbeitung, insbesondere die sogenannte Pelzresteverwertung, die 70% der Weltproduktion ausmacht. Wenn man durch die angesagten Straßen bummelt finden sich jede Menge Angebote, von einfachem Kleinkram (Pantoffeln mit Fellbesatz) bis zu erlesenen Stücken, die in eleganten Länden feilgeboten werden.

Die Landschaft hinter Edessa ist eine Hochebene (um die 600/700 m), die intensiv von der Landwirtschaft genutzt wird. Dominierend ist der Obstanbau mit Kirschen und Pfirsichen.

Auf dem Weg nach Kastoria sind wir immer ein wenig neben der Hauptroute gefahren, mit manchmal überraschenden Eindrücken. So standen wir plötzlich vor einem Schlagbaum und ein Wachmann mit „unzähligen“ streunenden Hunden (5) kam auf uns zu. Wo soll es denn hingehen, war die Frage. Wir gaben Kastoria als Ziel an, worauf er meinte, ob wir ein GPS hätten 😳. Wir zeigten auf unser Navi und er meinte prima und wünschte uns gute Fahrt. Nach ein paar hundert Metern ging auf einer unbefestigten Straße weiter und unser Navi zeigte nichts mehr an 😁. Nach ein paar Kilometern ging es dann in einem Ort wieder auf der geplanten Route weiter 😂.

Wir sind dabei an einen Lignit-Tagebau (ähnlich wie Braunkohle, nur etwas minderwertiger) mit Kraftwerk nahe Amyndeo vorbei gekommen. Der Tagebau und das Kraftwerk wurden 2019 im Rahmen des Kohleausstiegs Griechenlands stillgelegt.

Auf unserem Weg ging es noch durch das Pindos-Gebirge, die Straße schlängelte sich kurvenreich auf über 1100 Meter. Bei mittlerweile über 30 Grad in der Ebene eine angenehme Abkühlung.

Im Zielort angekommen wuselten wir uns durch die engen Straßen zu unserem Hotel. Sah alles ein wenig in die Jahre gekommen aus. Umso überraschter waren wir, als wir vor einem kürzlich renovierten Hotel stehen. 

Uns öffnete ein überaus freundlicher, älterer Herr und redete ohne Unterbrechung über das Hotel, über sich und woher wir kommen und, und … Dann bot er uns einen Deal an, ob wir denn zum selben Preis ein besseres Zimmer (mit Seeblick) nehmen wollen 😳. Natürlich … alles klar gemacht, Moped in die Garage bugsiert und unser Zimmer bezogen.

Am Nachmittag spazierten wir durch den Ort Richtung „Drachenhöhle“, eine Tropfsteinhöhle, die in den 1940er entdeckt wurde. Für uns war das Besondere, wir waren die einzigen Besucher und hatten die Höhle nur für uns 😎.

Beim Spaziergang durch den Ort fallen einem die vielen Verweise auf alte, post-byzantinische Kirchen auf, angeblich 72. Und in der Tat, fast an jeder Ecke tauchen alte Gemäuer auf. Mitunter sehr baufällig, viele aber renoviert.

Zum Abendessen ging es zur Seepromenade, mit anschließendem Bummel an den Auslagen der Pelzhändler vorbei (leider war schon viel geschlossen). Zu erwähnen ist noch, dass der Ort auf dem Hügel einer Halbinsel gebaut ist, sprich man steigt ständig irgendwelche Treppen auf und ab. Hält fit, ist aber bei den Temperaturen hier eine schweißtreibende Angelegenheiten 😅.

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