Lange Wege in St. Petersburg

Irgendwann im Laufe des Tages meinte mein Schrittzähler zu mir, ich hätte den absoluten Rekord aufgestellt. Meine Füße konnten dem nur beipflichten ?, … aber der Reihe nach.

Ab in den Untergrund

Unser Tagesplan war nach dem Frühstück noch etwas unklar. Unser Guide für morgen empfahl uns den Peterhof. Da es ein sonniger Tag werden würde, passte der Vorschlag. In Museen zog es uns nicht so recht. Also erst einmal Richtung der Newa, denn die Boote fahren in der Nähe vom Winterpalast an der Newa ab. Da die Entfernungen in Petersburg doch etwas größer sind, wollten wir die U-Bahn, hier Metro, nutzen. Also rein in die Metrostation. An einem Automaten (mit deutscher Benutzerführung) eine tolle Plastikkarte erstanden – es fehlte aber immer noch das Ticket. Ok, versuchen wir es mal am Ticketschalter ?. Dann ab in den Untergrund. Bei der Länge und Höhe der Rolltreppe musste ich mich doch bei meiner Frau kurz anlehnen ?. Die Metro war proppenvoll.

Prunkvoll gestaltete U-Bahn-Stationen

In der Nähe vom Winterpalast ging es raus – hoch ging einfacher ?. Auffallend sind die mitunter prachtvollen Fliesen- und Mosaik-Ausstattungen in den Metro-Stationen. Die Ein- und Ausgänge sind getrennt und so liefen die Menschenmassen schön aneinander vorbei. Uns fiel gestern schon auf, es laufen Unmengen von Menschen durch die Gegend und meist auch sehr schnell (und wir trödeln auch nicht gerade).  Gerade an den vielen Ampel bilden sich große  Menschenknäule, die sich bei Grün in einander „verknoten“.

Fahrt zum Peterhof mit Tragflügelboot

Am Metro-Ausgang ließen wir uns von einer netten Ticketverkäuferin für den Peterhof gleich „mitschnacken“ ?. War auch nicht schlecht wie sich an der Anlegestelle zeigte. Unseren Gedanken im Winterpalast „mal kurz reinzuschauen“ ließen wir sofort wieder fallen als wir die Warteschlange vor den Eingang sahen. Viele Gruppen mit Kreuzfahrer-Fähnchen und überdurchschnittlich viele Asiaten warteten auf Einlass.

Also hin zum Anleger und rauf aufs Boot. War zwar viel Gedränge aber wir kamen noch mit – wir hatten ja schon Tickets ?. Die Fahrt mit dem Tragflächenboot, heißen Meteor, dauerte ca. 30 Min. bis zum Peterhof. Bei der Fahrt auf die Ostsee konnten wir den Kreuzfahrer-Hafen sehen. Sechs Schiffchen lagen am Kai ?.

Peterhof: Großer Palast mit Kaskadenbrunnen
Peterhof: Großer Palast mit Kaskadenbrunnen

Der Peterhof ist eine Palastanlage an der Ostseeküste. Teilweise von Peter I. geplant, wurde diese Anlage 1723 eingeweiht und gilt als „russisches Versailles“. Die Anlage ist eine der größten Touristenattraktion des Landes, entsprechend groß war das Getümmel. Also wir mitten hinein und gleich mal zur großen Wasserkaskade direkt vor dem Schloss. Selfies und munteres Knipsen der Liebsten/dem Liebsten vor der Kaskade mit dem Samson-Brunnen bestimmten hier das Geschehen.

Peterhof: Blick vom Großen Palast auf den Samson-Brunnen
Peterhof: Blick vom Großen Palast auf den Samson-Brunnen

Wir rauf zum Schloss und wollten uns den Prunkbau von innen ansehen. Daraus wurde nun nichts. Lange Schlange, Einlass nur zu bestimmten Zeiten und nochmal Eintritt ☹️. Also vielleicht die Schlosskirche – Nö, auch Eintritt wieder nur bestimmte Zeiten. Und so ging es weiter. Für alle Gebäude, selbst für eine „kleine Gartenlaube“, wurde zusätzlichen Eintritt verlangt. Empfanden wir als etwas nervig ?.

Also bummelten wir durch den Park, freuten uns über die vielen Brunnen und Wasserspiele (die tatsächlich ohne zusätzlichen Eintritt betrachtet werden konnten ?). Nach einer Stärkung im einem Bistro ging es mit der Meteor wieder zurück.

Einer der vielen Brunnen im Peterhof

Es ist schon eine beachtliche Anlage, die ihren Reiz hat. Vielleicht bietet ein Besuch in der Nebensaison mehr Chancen auf einen Besuch der Gebäude der Palastanlage.

Wieder am Winterpalast angekommen, war die Warteschlage noch länger geworden. War aber schon kurz vor 16 Uhr. Uns war unklar wie diesen Massen noch durch den Palast kommen sollten.

Eherner Reiter - Denkmal Peters des Großen
Eherner Reiter – Denkmal Peters des Großen

Für uns ging es in einem großen Bogen durch die Stadt zurück zum Hotel. Dabei gönnten wir uns noch ein paar Attraktionen. Vorbei an der Isaaks-Kathedrale (siehe Titelbild), die von außen schon beeindruckt (wollen wir uns morgen mit unseren Guide anschauen) zum „Ehernen Reiter“. Ein Reiterstandbild von Peter dem Großen, in Auftrag gegeben 1766 von Katharina II., an der Bildhauer über 12 Jahre werkelte. Es wirkt sehr plastisch und hat mich in seiner Klarheit beeindruckt (und ich bin bestimmt kein Fan von Reiterstandbildern).

Blick auf die Bluterlöserkirche vom Newskij Prospekt

Ein weiteres Reiterstandbild, was mich schon interessierte ?, von Nikolaus I. blieb uns leider vergönnt, da es wegen Renovierungsarbeiten komplett verhüllt war ?. Wir bummelten dann ein wenig im Zickzack an Kanälen entlang, hörten Straßenmusikanten zu und staunten wieder über die Menschenmassen am Newskij Prospekt, die Prachtstraße in Petersburg. Motorradfahrer legen hier etwas mehr Wert darauf gehört zu werden. Einige erreichen vermutlich den Lärmpegel von startenden Jets ?.

Unser Streetfood-Restaurant

In einem Street Food-Restaurant gönnten wir uns bei lauschiger Abendsonne unseren Abendsnack. Im Irish-Pub nahe am Hotel noch ein Absacker-Bierchen mitgenommen um dann im Hotelzimmer entspannt die Füße hoch zulegen ?.

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