Letzter Tag in Ungarn

Am Abend und in der Nacht zog ein Sturm über die Region, ohne Regen 😇. Rüttelte aber mächtig am Zelt und von den Platanen auf dem Platz fielen nicht nur Blätter ab 😁. 

An der Nordseite des Sees entlang, ging es für uns erstmal an die Ostspitze des Balaton. In der ganzen Region des Sees ist der durch den Tourismus erreichte Wohlstand unübersehbar. Nette Häuschen, gepflegte Gärten, breite Radwege, Parkanlagen und viel kulinarische Infrastruktur. 

Von alle dem ist nach Verlassen der Region in südlicher Richtung nichts mehr zu sehen. Die Ortschaften werden wieder schlichter, die Häuser einfacher und der Garten wird zum Nutzgarten. Die Landschaft  wird flacher und die Straßen gehen meist schnurgerade durch die Ebene. Dafür wird die Gegend von intensiver Landwirtschaft beherrscht, u.a. mit kilometerlangen Paprikafeldern. 

Über Simontornya ging es bis kurz vor Tamási, dann über kleine Nebenstraßen nach Bonyhád und weiter über die Donau, bzw. Duna im Ungarischen, nach Baja, unserem heutigen Ziel. Auf dem Weg ging es zu unserer Freude durch die Ausläufer des Mecsekgebirge. Damit wurde merklich hügeliger und kurviger 😁. 

In Baja überquerten wir die Donau und fanden auf einer kleinen Insel direkt in der Stadt unseren CP. Er ist klein, hat aber alles was wir brauchen. Unser Zelt steht direkt an einem Seitenarm der Donau und in die Stadt sind wir fussläufig in 10 min.

Unser CP-Platz in Baja
Unser CP-Platz in Baja

Auf dem CP traf Birgitt noch zwei Radfahrer, die den Donauradweg abstrampeln und die mit am gleichen Tag wie wir in Donaueschingen gestartet sind. 

Bei schönstem Sonnenschein machten wir einen Spaziergang an das István-Türr-Denkmal, direkt am Zusammenfluss von Donau und dem kleinen Nebenfluss Sugovica. 

Wer nun fragt, wer ist den István Türr, dem sei der Blogbeitrag „Insel des Pelops“ in Erinnerung gerufen 😉. István Türr war einer Ingenieure des Kanals von Korinth. Der Ingenieur wurde 1825 in Baja geboren und die Stadt hat ihn mit einem Museum und einem Denkmal geehrt. 

Die Stadt hinterlässt einen sympathischen Eindruck, mit ihrer Architektur und den vielen kleinen Details. Es hat uns oft gewundert, so wenig von der Geschichte Ungarns in Ortschaften wieder zu finden. In dieser Region herrschten das Oströmische Reich, dann das Osmanische Reich und zu guter Letzt die Habsburger mit ihrer Donau-Monarchie, aber wir haben wenig von dieser Geschichte in den Orten Ungarns wiedergefunden. Das Thema Sowjetunion blende ich mal aus. 

Für eine geschichtliche Entwicklung hat Baja noch eine besondere Bedeutung. Zum Ende des 17. Jahrh. nach den Kriegen mit dem Osmanischen Reichs versuchte man die Gebiete der mittleren Donau wieder zu besiedeln. Im Jahre 1712 kamen die ersten die Siedler nach Baja, die als Donauschwaben bezeichnet werden. Dieser Kolonialisierung werden wir noch im weiteren Verlauf der Donau immer wieder begegnen.

Ein Kommentar zu “Letzter Tag in Ungarn

  1. Nun schreib auch ich ab und an einen kleinen Kommentar.😊
    Gute Fahrt weiterhin und morgen dann eine unkomplizierte Einreise nach Serbien.

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