Wieder einmal überraschte uns Schottland mit einem schönen Sonnenmorgen, allerdings auch viel Wind. Eine unserer Zeltleinen hat es leider abgerissen. Aber kein Thema, Einpacken und los in Richtung Loch Ness.
Der See ist natürlich ein Muss, wenn man hier oben rumfährt. Vorab machten wir aber noch östlich vor Inverness halt. Dort gibt es das Culloden Battlefield, auf dem im April 1746 englische Regierungstruppen und aufständische Jakobiten, in denen einflussreiche schottischen Clans mitkämpfen, sich ein Gemetzel lieferten. Diese Schlacht endete mit der Niederlage der Jakobiten.
Die Engländer gingen nach der Schlacht äußerst brutal gegen die Jakobiten und im Nachgang gegen die Bevölkerung vor. Die Folge war der Niedergang der Clans und der gälischen/schottischen Kultur. So verboten die Engländer z.B. das Tragen von Kilts. Dieser Wendepunkt in der schottischen Geschichte wird an diesem Ort sehr lebendig gehalten. Es gibt eine große Ausstellung und einen rund 9 km langen Rundweg über das ehemalige Schlachtfeld. Und am Eingang zum Besucherzentrum spielt in klassischem Outfit ein Dudelsackspieler, die Lieder, die die Touristen gern hören wollen.
Nach diesen geschichtsträchtigen Eindrücken ging es weiter zu dem wohl berühmtesten See in Schottland/Britannien. Neben dem bekannten Ungeheuer Nessie (in jedem Touristen-Shop in der Umgebung finden sich Unmengen von Plüsch-Nessies) ist der See auch aufgrund seiner Geologie außergewöhnlich. Loch Ness liegt auf dem Great Glen, eine tektonische Verwerfung, die sich von Fort William am Atlantik bis nach Inverness an der Nordsee erstreckt. Entstanden ist sie vor 400 Mio. Jahren durch den Aufprall einer Inselgruppe auf die baltische Kontinentalplatte, dem späteren England und Wales.
Wir fuhren einmal um das Loch Ness. Die Tour bot schöne Blicke auf den See und die umliegenden Berge. Erstaunlicherweise hielt sich der Straßenverkehr sehr in Grenzen. Hier hatten wir mit Karawanen von Bussen gerechnet. Natürlich beendeten wir die Umrundung mit einem Halt in einem netten Café.
Weiter ging es dann in Richtung Norden der Highlands. In der Zwischenzeit war es doch sehr windig und wolkiger geworden und auch merklich kühler. Wir passierten die Bucht Dornoch Firth, in der eine Menge Ölplattformen zu sehen waren. Sah ein wenig surreal aus, im Vordergrund grüne Wiesen, dahinter ein Bohrturm neben dem anderen.
In dem Küstenort Bora, nahe Dornoch, fanden wir einen CP. Da es mittlerweile recht stürmisch geworden war und wollten wir eine Hütte mieten. Hat leider nicht geklappt. Also die Zelte aufbauen und in Windrichtung ausrichten. Mal schauen was die Nacht noch so bringt.
Hallo, lange nichts mehr gehört – seid ihr weggeweht oder habt ihr zuviel vom Lebenswasser genascht?