Nach einem gemütlichen Frühstück im Hotel sollte unsere heutige Route uns nach Kastraki führen. Genau, es ist der Ort an den Metéora-Klöstern. Man glaubt es kaum, aber in den Regionen Westmazedonien und Thessalian ist die Campingplatzdichte nahe Null, außer an touristischen Hotspots wie Metéora. Und da es ganz gut in unsere Planung passte, machten wir uns also südwärts auf den Weg. Dabei fuhren wir mehr auf Nebenstraßen, was den Vorteil hatte, wir waren fast alleine auf der Straße.
Immer wieder wurde die Straße als „Mazedonische Weinstraße“ ausgewiesen. Wir sahen aber nur Obstplantagen, überwiegend Kirschbäume, aber nicht eine Weinrebe 🤔, geschweige denn ein Weingut.
In der Gegend um Ptolemaida wunderten wir uns über eine Kraftwerksruine. Etwas weiter ging es vorbei an riesigen Gruben, in denen im Tagebau Braunkohle gewonnen wurde. Wie sich zeigt, hat die Gegend um Ptolemaida eine enorme Bedeutung für die Energiewirtschaft in Griechenland. Die Stadt wird auch als das Energiezentrum Griechenlands bezeichnet. Es stehen fünf Braunkohlekraftwerke in diesem Gebiet, in denen bis zu 70% des griechischen Stroms erzeugt werden. Leider erzeugen die Kraftwerke auch den höchsten Ausstoß an Kohlendioxid pro erzeugter Kilowattstunde Strom in Europa. Natürlich baut Griechenland seinen Anteil von Stromgewinnung durch Braunkohle zurück. So sank er in den letzten Jahren von 50% auf unter 30%.
Mittlerweile wurde die Landschaft deutlich karger. Grün waren jetzt nur noch Bäume oder Büsche, der Rest war verdorrt. Am Polyphyto-Stausee (Lake Polifitou) machten wir bei einem Eiskaffee Pause und genossen den Blick auf die „High Bridge of Servia“ (siehe oben), die uns anschließend über den Stausee brachte.
Auf kurvigen und hügeligen Nebenstraßen ging es in die Region der Metéora-Klöster. Es machte mal wieder Freude, mehr als nur zwei Kurven zu fahren. Die Landschaft lud zum entspannten Fahren ein. Nach einiger Zeit tauchten immer häufiger die typischen glatten Felsen der Landschaft um Metéora auf, die wie Zinnen in der Gegend stehen. An einem der zahlreichen Viewpoints mussten wir natürlich auch anhalten. Es wehte ein leichtes Lüftchen, was die Sache einfacher machte. Es standen, wie zu erwarten war, auch Reisebusse an diesen Punkten, die, wie Birgitt feststellte, von einem Kreuzfahrer kamen. Es war wieder beeindruckend, zu sehen, wie die Klöster sich an die wuchtigen Felsen schmiegen. Man kann verstehen, warum die ersten Mönche meinten, in dieser erhabenen Gegend bauen wir unsere Klöster.
Nach dem Fotostopp ging es zum Camping Vrachos Kastraki im Ort Kastraki, direkt unter den Metéora-Felsen.