Manche Tage sind einfach sonderbar 😳

Der Tag fing eigentlich ganz normal an. Bei moderaten Temperaturen und ein wenig frischem Luftzug packten wir unsere Siebensachen und waren um 8:30 Uhr schon zeitig unterwegs. Unser Ziel war Cervo, ein Ort kurz vor Menton, dem Einstieg in die „Tour des Grand Alpes“, mit einem CP direkt am Meer. Noch einmal richtig schön baden im Mittelmeer, bevor wir nach Norden starten. 

Als Strecke haben wir die Via Aurelia gewählt und im Abschnitt Genua-Savona die Küsten-Autobahn. Zunächst ging es etwas hakelig los mit vielen Ampeln und viel Verkehr. … aber auch imposanten Marmorblöcken in den Werkstätten rechts und links der Strasse.

Sistri Levante
Sistri Levante

Dann kam „La Spezia“ mit Umleitung und merkwürdigen Baustellen 😂. Doch dann wurde es richtig schön. Die SS1, so heißt die „Via Aurelia“ heute, bis Sestri Levante, ist eine wunderbare schöne Straße, mit tollen runden Kurven, in einer sehr grünen Landschaft. Wir waren sehr positiv überrascht, ein wirkliches Highlight.

Bei Sestri Levante ging es an die Küste, viel Verkehr, Ampeln, Abbieger, usw. Also beschlossen wir in Chiavari vorzeitig auf die Autobahn zu gehen. Ein bisschen durchs Einbahnstraßengewirr und dann die Billettstation … für uns dann erstmal Endstation. Also Billett gezogen und dann im prallen Sonnenschein startet Hermann‘s Motorrad nicht mehr. Kommt uns irgendwie bekannt vor 🤔. Wir also erstmal abgepackt, der Schweiß läuft😅, und gemessen. Batterie wird nicht mehr geladen. Hinter uns die Billettstation, vor uns ein Tunnel 😬😱. Unser BMW-Navi zeigt uns eine Werkstatt, 500 m entfernt, wie toll (und es ist nicht Freitag), allerdings auf der anderen Seite der Station. Ich habe mich dann auf die Suche nach einem Mitarbeiter des Autobahnbetreibers gemacht und einen sehr freundlichen und hilfsbereiten Herren gefunden. Wir haben dann noch schnell(!) die Batterien getauscht, alles wieder aufgeladen und der freundliche Herr hat uns wieder raus gelassen. Diskussion mit der Mitarbeiterin am Service-Call inbegriffen.

BMW-Werkstatt
BMW-Werkstatt

Die Werkstatt haben wir schnell gefunden, mussten uns aber durchfragen, da nicht ein Schild auf die Werkstatt hinwies. Leider schloss die Werkstatt gerade ihre Pforten 🤨, war 12 Uhr und der Mechaniker ist bis 14 Uhr in der Mittagspause, … da kennen die hier nichts.

Die Zeit bekamen wir auch noch totgeschlagen. Wir haben einen netten Barbetreiber kennengelernt und fanden auch etwas Schatten. Immerhin pünktlich ging es dann weiter. Der Serviceleiter und der Mechaniker stellten fest, dass die Batterie nicht geladen wurde. Eine Reparatur würde mindestens 4 Tage dauern, je nachdem, wo das benötigte Ersatzteil verfügbar wäre, in Verona, in Monaco oder was weiß ich. Mindestens 2 Tage für die Lieferung und dann nochmal 2 Tage für den Einbau, je nach Aufwand, sie hätten schon viel zu tun. Konnten wir verstehen, aber das war uns doch zu unsicher und hier mindestens 4 Tage rumsitzen, voraussichtlich mehr? 

Wir entschieden uns, das Motorrad mit dem ADAC nach Hause zu holen und selbst mit einer Maschine direkt zurückzufahren.

Warteplatz auf den Transfer
Warteplatz auf den Transfer

Das Angebot der Werkstatt, die Maschine auf ihrem Parkdeck sicher abzustellen, nahmen wir gerne an. Also beide Mopeds hochgefahren über die Rampe ins Obergeschoß 😅. Jetzt alles sortieren und umpacken. Ich weiß nicht, wieviel Liter Schweiß in dieser Stunde geflossen sind 🤪. Unser Gemüse habe ich einem Mitarbeiter der gegenüberliegenden Tankstelle in die Hand gedrückt, hoffe, es landet nicht im Müll 🙁. Alle Formalitäten erledigt, Hotel in Tortona gebucht, dann kann es ja weiter gehen. Gleiche Autobahnauffahrt wie vor, doch diesmal fahren wir durch den Tunnel. 

Gewitter aussitzen
Gewitter aussitzen

Die ersten 40 km waren auch ok, leider erwischten uns dann die schon lange drohenden Gewitterwolken. Mächtige Windböen und prasselnder Regen waren nicht grade angenehm. Hatten wir vorher reichlich geschwitzt, war uns allmählich in unseren Sommerklamotten, voll durchnäßt, ziemlich kalt. Die um uns herum zuckenden Blitze zwangen uns zu einem Halt unter einem Tankstellendach. Auch alle LKWs hatten mittlerweile eine Fahrpause eingelegt.

Nach etwa 30 Minuten trauten wir uns weiterzufahren, … immer hinter einem LKW her und die wieder fliegenden Tauben machten uns weitere Hoffnung. Es regnete zwar immer noch, aber die Blitze beschränkten sich auf Wolke/Wolke und kamen nicht mehr runter.

In Tortona fanden wir unser etwas skurriles Hotel und lernten Mr.Bobby kennen, aber davon morgen mehr.

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