Manchmal läuft‘s nicht rund

Heute Morgen brezelte die Sonne aufs Zelt, so dass es schon vor 7 Uhr eher einer Sauna glich. Aber besser so als anders herum. Etwas ruhiger die Sachen eingepackt und dann ging es Richtung Beograd. 

Die „weiße Stadt“ an der Donau hat 1,4 Mio. Einwohner und ist die Hauptstadt des Landes. Durch den Zusammenfluss von Save und Donau hatte sie eine besondere strategische Lage und wird oft als „Tor zum Balkan“ bezeichnet. Die Save ist übrigens der wasserreichste Zufluss der Donau (1600 m³ pro Sekunde).

Für uns war die Stadt enttäuschend. Die Straßen sind schlecht, vielfach mit Straßenbahnschienen und Löchern in denen unser Vorderrad versacken kann. Vielfach keine Möglichkeiten mal anzuhalten und alle Parkplätze rund um die Festung sind für Motorräder gesperrt. Mehrfach verfahren, da die Verkehrsführung „Interpretationsspielraum“ lässt 😉. Unsere Stimmung war gedrückt, so dass wir für uns beschlossen, Beograd ist keine Stadt für uns. 

Es ging für uns weiter ostwärts. Teilweise auf hügligen Straßen schlängelten wir uns durch die Landschaft. Auffällig ist aber die zunehmende Vermüllung der Landschaft. Oft finden sich neben der Straße illegale Müllberge, die schon an eine Mülldeponie erinnern. 

An einer kleinen Straße mussten wir vor einer Brücke warten, die gleichzeitig Eisenbahnbrücke war. Ein Autofahrer meinte, es kann bis 15 min., manchmal bis 30 min., bis der Zug kommt. Er kam nach 15 min., hielt aber auf der Brücke, damit ein Passagier aussteigen konnte 🤔. In diesem Gebiet haben wir auch eine Straße erwischt, die wir für uns in die Top-5 der schlechtesten Straßen eingruppieren.

In Požarevac mussten wir ein Umleitung fahren, die uns an der Rudnik Kostolac (Kohlemine von Kostolac) vorbeiführte. Das Bergwerk verfügt über Kohlereserven in Höhe von über 800 Millionen Tonnen Braunkohle, eines der größten Braunkohlevorkommen in Europas.

Kurz vor der rumänischen Grenze steuerten wir bei Zatonje den CP Kalinovac an. Es ist bestimmt der kleinste CP auf dem wir bisher stehen. Viel größer als unser Garten ist er bestimmt nicht. Aber der Senior-Gastgeber ist sehr freundlich und spricht Deutsch. Er wohnt hier schon immer und erzählte mir, wie die Donau hier früher geflossen ist und zum Nachbarn kam man nur mit dem Boot. Später gab‘s vom Junior noch selbstgebrannten Sliwowitz 😋.

Auch wenn der Tag noch ein versöhnliches Ende nahm, so war es doch einer der gebrauchten Tage, die es mal gibt, aber in der Erinnerung einen schmunzeln lassen 😉.

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