Wir sind alle einhellig der Meinung, es hat sich gelohnt ??
Die Tour an einige Drehorte von Herr der Ringe war prima.
Da die Tour erst am frühen Nachmittag startete, gönnten wir uns einen entspannten Vormittag, ohne besondere Aktivitäten. Jeder kümmerte sich ein bißchen um seine jeweiligen Belange, lesen und ein paar wenige Dinge im Spezialitätenladen gegenüber besorgen. Die Sonne strahlte vom wolkenlosen Himmel, tut sie immer noch, nur steht sie schon sehr tief und die Temperatur stieg schnell auf über 20 Grad ??. Ideales Ausflugswetter ?
Gegen 14 Uhr wurden wir direkt am CP von unserem Guide James abgeholt. Da wir die ersten waren, konnten wir uns in dem kleinen Allradbus die besten Plätze sichern. Nach der Begrüßung, wobei James unter lautem Gelächter unsere Namen auszusprechen, Rüdiger ist dabei immer das größte Problem, versuchte, fuhren wir in die Stadt zum Plaza um die restlichen 4 Personen aufzusammeln. Zwei ältere Franco-Kanadierinnen und ein indisches Pärchen aus Delhi auf Hochzeitsreise ?♀️.
Ziemlich zügig ging es dann los, James redete in einer Tour, dann erster Halt mit schönem Ausblick über den See. Noch nix Herr der Ringe, aber es wird schon mal darüber gesprochen. Die Kanadierinnen kennen den Film überhaupt nicht und die Inder so ein wenig ?. Na was das wohl wird ?. Nachdem wir auch die Inder wieder dazu bewegen konnten einzusteigen, ging es weiter zum ersten Drehort. Dabei ging es von der Straße runter an den Lake Wakatipu und dann noch etwa 10 Minuten durchs Gelände, bis an eine Abbruchkante. Auf dem Weg dahin tauschten wir uns mit James über die verschiedenen Namen und Ortsbezeichnungen im Film in englisch und deutsch aus. James hatte einen Ordner mit Photos dabei und erläuterte uns, was an dieser Stelle gefilmt wurde.
Team India brauchte wieder etwas länger, da wieder diverse Selfies gemacht werden mussten in allen Variationen, an x verschiedenen Stellen und in allen möglichen Posen. Der Rest der Gruppe amüsierte sich köstlich und einzelne wurden immer wieder als Photographen bemüht.
Nach einem weiteren Zwischenstopp mit Blick auf die „Misty Mountains“, erreichten wir Glenorchy. In diesem Ort hatte die Filmcrew damals gewohnt. In einem Bootshaus gab es jetzt einen kleinen Imbiß, Kekse und dazu Tee oder Kaffee. Rundherum sah man noch die Verwüstungen der letzten Überschwemmung. James erzählte, es wäre ein Jahrhundertsturm gewesen , das letzte so gewaltige Unwetter wäre in den 30er Jahren gewesen.
Auf dem Rückweg vom Klo erwischte mich Mister Honeymoon mit einer direkten Frage nach meinem Alter ??, nutzte dann meine Verwirrung gnadenlos aus, und verewigte mich auf einem 3er-Selfie mit frisch angetrauter Gattin. ??♀️
Nach etlichen weiteren Photos ging es kurz hinter dem Ort auf eine Schotterpiste, was James nicht davon abhielt mit unverminderter Geschwindigkeit weiter zu fahren, sämtliche PKW zu überholen und damit den Lärmpegel im Auto derart zu erhöhen, dass Gespräche nicht mehr möglich waren ?. Diese Piste ist erst gestern wieder für den Verkehr freigegeben worden und an zwei Stellen wurde auch noch gearbeitet. Die ansonsten klaren Flüsse und Seen sind grau von den mitgeführten Schlammmassen.
Es geht vorbei an grasenden Schaf- und Rinderherden. Dann fahren wir in den Nationalpark Mount Aspiring, durch einen ursprünglichen alten Wald. Anschließend biegen wir ein ins Paradis-Valley. Laut James gibt es hier nur glückliche zufriedene Tiere und außerdem ist hier der Ort an dem die Szenen mit dem Turm von Isengard gedreht wurden. Zusammen mit den Szenephotos kann man sich das wieder gut vorstellen.
Der Besitzer dieser Weiden ist ebenfalls nur glücklich, laut James, weil seit Peter Jackson hier vor 20 Jahren den Herrn der Ringe gedreht hat, wurde das Tal immer wieder als Drehort für diverse Filme (Wolverine, Narnia, Mission Impossible….) genutzt. Jetzt ist eine Netflix-Serie vom Herrn der Ringe geplant.
Den Turm gibt es natürlich nicht zu sehen, der war nur eine große Miniatur.
Team India bemühte inzwischen die Teilnehmer einer zweiten grade dort verweilenden Gruppe als Photografen. James schummelte sich mit ins Bild und bugsierte die beiden ins Auto. Dann ging es den gleichen Weg wieder zurück. Dabei hielten wir in dem alten Wald. Hier wurden die Lothlorian-Szenen gedreht.
James zaubert eine Kiste aus dem Kofferraum und stattet zunächst Hermann als Gandalf aus. Der indische Adonis ? wird in Aragorn verwandelt und bevor ich mich versehe kriege ich ein Krönchen auf und einen weißen Umhang um…also rothaarig und Galadriel geht eigentlich garnicht, aber was soll’s. Die Photos sind lustig und irgendwie macht es auch Spaß ??. Der Rest der Gruppe verweigert sich standhaft, bis auf die indische Braut, aber keine Ahnung, wen sie darstellen sollte.
Nach erfolgreichem Einfangen der Selfie-Fanatiker ging es dann ohne neuerlichen Zwischenstopp zurück nach Queenstown.
Während der Fahrt am See entlang konnten wir noch einen schönen Blick auf die TSS Earnslaw, ein Dampfschiff aus dem Jahr 1912 erhaschen. Es ist der einzige noch kommerziell betriebene kohlebefeuerte Passagierdampfer der Südhalbkugel.