Leider wurde unsere Hoffnung, von einem gleichmäßigen Meeresrauschen in den Schlaf ? gebracht zu werden, enttäuscht, da der leichte Wind einschlief und das Meer spiegelglatt wurde. Dafür gab es unser Frühstück mit Meeresblick.
Weiter ging es südwärts, immer an der Küste des Tyrrhenischen Meeres entlang. Vorbei an den Orten Gaeta und Formia, wobei ein Beach den Nächsten ablöste und die Menge an Bars und Restaurants unüberschaubar wurde.
Auch wunderten wir uns über die Menschen- und Automassen die sich gen Badestrände wälzten und die Belegungsdichte der Strände war überraschend. Je näher wir Neapel kamen desto dichter und katastrophaler wurde die Verkehrslage auf der Gegenfahrbahn!!!
Die Erklärung fand sich dann bei unserer Cappuccino-Pause. Mal bei den italienischen Feiertagen nachgeschlagen und siehe da, der 25. April ist der „Tag der Befreiung Italien 1945“. Und da auch der 1. Mai ein Feiertag ist, nutzen viele Italiener durch zusätzliche Urlaubstage die Zeit für einen Kurzurlaub. Die sehr nette Dame von der Rezeption am Campingplatz in Pompeji brachte uns auf Stand (auch gelten für die Tage keine Nebensaisonpreise ?).
Noch fuhren wir den aus der Stadt strömenden Verkehr entgegen und staunten nicht schlecht über die apokalyptischen Verkehrsverhältnisse auf der Gegenfahrbahn. Noch lächelten wir … ?.
Irgendwann fuhren wir nur noch durch die Vororte Neapels. Doch wirkten die Vororte eher wie Slums, Häuser völlig runtergekommen, verfallen oder verlassen, Müllberge rechts und links der Straße und Prostitution an vielen Ecken.
Jede näher wir Neapel kamen, änderte sich das Bild, und es entsprach mehr dem typischen Charakter einer italienischen Stadt. Ausgenommen der Verkehr. Hier hatte uns jetzt auch der Stauwahnsinn erreicht (siehe Titelbild). Ein Kennzeichen war, die normalen Verkehrsregeln sind außer Kraft gesetzt. Einzig rote Ampeln werden noch halbwegs akzeptiert. Ansonsten wuselt man sich durch und es gilt draufzuhalten. Wir haben uns einfach von dem Strom von Roller- und Mopedfahrer mitziehen lassen.
Irgendwann landeten wir auch auf dem Boulevard in der Hafenbucht, der Via Francesco Caracciolo. Hier zählte dann nichts mehr. Da wurde die Gegenfahrbahn kurzerhand zur Roller- und Motorradspur erklärt. Da sprangen Väter mit Kinderwagen über 4-6 spurige Straßen, Familien saßen auf einem Roller (Kind in der Mitte) oder das Baby in der linken Hand und mit rechts den Roller durch den Verkehr manövriert.
Die Straßenqualität hatte eigentlich nur ihre Tiefpunkte (vielleicht ist hier doch eine Africa Twin mit einem 21“ Vorderrad besser), jedenfalls mit 17“ versinkst du manchmal in den Untiefen der Straße. Öfters dachte ich, es würde mich jetzt nicht wundern, wenn der komplette SW-Motech-Gepäckträger einfach abbricht.
Aber durch ein schier nicht enden wollender Straßenwirrwarr (würde mal sagen, Birgitt hat als Tourguide hier ihr Diplom abgelegt) haben wir unseren Campingplatz gegenüber der Ruinen von Pompeji erreicht.
Der Platz ist proppenvoll und wir sind froh noch ein kleines Plätzchen bekommen zu haben. Erstaunlicherweise war die Rezeption sehr freundlich und hilfsbereit (entgegen vieler Kommentare von Besuchern in den Campingplatz-Führern).
Die Weitläufigkeit mit Meerblick des Platzes morgens steht aber in ziemlichem Gegensatz zu dem abends ? Aber egal, die Besichtigung von Pompeji wird sicher ein Höhepunkt – ihr werdet in das römische Leben von vor 2.000 Jahren eintauchen – Sandalen nicht vergessen ?
Da hast du vollkommen recht. Eingezwängt zwischen Hecke und Wohnmobil sitzt es sich nicht so nett.?
Die Wanderschuhe waren hilfreicher als Sandalen, bei der zurückgelegten Strecke von gefühlt 6km ?