Noch mehr Olivenbäume

Unser Plan für heute ist nach Ronda zu kommen. Ronda ist bekannt u.a. für den modernen Stierkampf und natürlich für die durch den Fluss Rio Guadalevin knapp 100 Meter tiefe Schlucht, die von drei Brücken überspannt wird. Aber dazu morgen mehr, nach einem Bummel durch die Stadt.

Erst einmal entflohen wir Córdoba, was am schnellsten über die Schnellstraße Richtung Sevilla gelang. Dann über die N-331 weiter nach Aguilar de la Frontera, was sehr angenehm zu fahren war, bei sehr wenig Verkehr und gut ausgebauten Straßen.

Kuriositäten-Sammlung an Raststätte

Irgendwann machte sich der Kaffeedurst bemerkbar und so kam uns eine Raststätte an einem kleinen Autobahnstück ganz recht, welche wir als schnelle Abkürzung nutzten. Das ganze Teil erinnerte einen an bessere Tage, aber Kaffee und Snack waren sehr lecker. Aber interessant war, was noch so angeboten wurde ?.

Aber die Landschaft: Olivenbäume, Getreidefelder, vereinzelt Wiesen und immer wieder Olivenbäume, soweit das Auge reicht. Wälder sucht man vergebens, vermutlich alles für die spanische Armada abgeholzt.

Das mit den vielen Olivenbäumchen erklärt sich natürlich aus der Gegend um Córdoba und Jean, die die Kernzone der spanischen Olivenproduktion bildet. Die weit über 60 Mio. Olivenbäume stehen für mehr als 20% der Weltjahresproduktion an Olivenöl.

Ortsdurchfahrt El Saucejo, einem der weißen Dörfer
Ortsdurchfahrt El Saucejo, einem der weißen Dörfer

Für uns ging es weiter Richtung Puente Genil bis nach Sierra de Yegus auf der A-365. Die Orte, durch die wir fuhren waren sehr Schmuck gehalten, Häuser fast alles in weiß mit kleinen Gärtchen und viel Blumen. Und natürlich immer wieder Bänke im Schatten von Bäumen (kein Olivenbaum) auf den mitunter drei bis vier Honoratioren saßen und vor sich hin schwatzten. Das allerdings viele Bewohner mit Warnwesten auf auf den Straßen standen und die Zebrasteifen oder die Fahrbahnbegrenzungen per Hand nachpinselten, dass fanden wir doch etwas verwirrend.

Irgendwann machte uns die XR auf ein drängendes Benzinproblem aufmerksam. Also Navi befragen wo den die nächste Tanke ist. Naja, die erste war vor Jahren stillgelegt, die zweite hatte nur eine Säule aus vergangenen Tagen. Als wir unsere Streckenführung überdachten stand neben uns plötzlich ein Auto und ein Spanier fragte nach unserem Problem. Ein Fingerzeig auf den Tank erklärte alles. Er zeigte uns ihm zu folgen. Also hinterher und siehe da nach ein paar Minuten tauchte die Tankstelle auf. Freundliches Winken und weg war er wieder.

Weiter ging es auf kleinen Strassen natürlich durch Olivenhaine (!) Richtung Olvera (siehe Beitragsbild). Nettes Örtchen auf einem Berg. Wir bogen aber vorher ab und führen am Flüsschen Rio Trejo nach Setenil de las Bodegas.

Setenil de las Bodegas
Setenil de las Bodegas

Das Interessante ist, dass die Bewohner des Ortes sich die Schlucht des Flüsschens zunutze gemacht haben. Früher haben sie in den Höhlen Wein gelagert, heute mehr Wurst, Honig, Marmelade.

Die letzten Kilometer nach Ronda waren schnell abgefahren. Zum Campingplatz mussten wir einmal durch die ganze Stadt, inklusive Altstadt. Da waren schon mächtig viel Touristen unterwegs. Zwischen Touristengruppen (vermutlich auch mal wieder viele Kreuzfahrer), Pferdekutschen, ca. 33 Grad und ein pustendes XR-Gebläse, da kommt Freude auf.

Blick vom CP auf Ronda

Aber wir erreichten unser Ziel, haben ein Blick auf Ronda und sitzen jetzt im Campingrestaurant und lassen es uns gut gehen ??.

Ein kleines Manko hatte leider meine XR-Inspektion. Es wurde vergessen den Servicestatus im Bordcomputer zurückzusetzen. Nun leuchtet die Kontrollleuchte immer fröhlich gelb vor sich. Ich hoffe nur, der Bordcomputer schaltet die Maschine einfach ab, weil er der Meinung ist, das Wartungsintervall sei reichlich überschritten ?.

5 Kommentare zu “Noch mehr Olivenbäume

  1. Hallo Ihr beiden,
    das hört sich ja richtig gut an. Vor allen Dinge wenn ich höre der Lüfter der XR läuft??
    Das heißt es ist warm! Alleine dafür hat sich die Fahrt schon gelohnt☺️ Wir genießen hier Temperaturen um die 10 Grad, Regen und Wind! Hat einen Vorteil: Die Mopeds stehen in der Garage und werden geschont?. Genießt den spanischen Rotwein bei lauen Abendtemperaturen, viel Spaß noch, Herrmann , von einer automatischen Abschaltung bei Überschreiten des Wartungsintervalls ist mir nicht bekannt, aber wer weis, gut das Du das mal ausprobierst?
    LG Barbara und Rüdiger

  2. Boah ey, wat schön. Schöne Beschreibung, schöne Bilder und offenbar jetzt endlich der Urlaub, den ihr euch vorgestellt habt.
    Wie schon mal geschrieben, freue ich mich auf jeden neuen Beitrag und habe richtig Spaß, beim Lesen die geschilderte Route auf Maps nachzustellen – jedesmal mal ein virtueller Urlaubstag – danke.
    Die Autobahnrastätte ist ja mal was Besonderes – wer von euch hat denn auf welcher Seite vom Amboss gesessen?
    Und besser eine vergessene Servicerückstellung (falls die BMW nicht irgendwann doch noch deshalb ins Notprogramm schaltet), als ein vergessener Ölstab, der noch in der Werkstatt liegt – nä, Norbert 😉

  3. Das klingt nach einer richtig schönen Gegend, landschaftlich, von den Menschen her und vor allem kulinarisch. Alles besser als sich grade durch die Übungszettel zu quälen 😉

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