Obwohl gestern Abend der CP förmlich von englischen Familien mit Zelt, Kindern und Caravans überrannt wurde, blieb der späte Abend und die Nacht erstaunlich ruhig. Nur heute morgen tobten gegen 6 Uhr schon die ersten Kinder mit ihren Rollern übern Platz.
Beim Zusammenpacken hatten wir natürlich jede Menge Zuschauer. Ein Vater kam dann auch und fachsimpelte mit uns über unsere tollen Motorräder. Dabei zeigte er uns auf seinem Smartphone seine Motorräder, eine alte BSA von 1975 und eine moderne Yamaha Ténéré. Manchmal habe ich den Eindruck jeder Brite, der etwas auf sich hält, hat mindestens ein Bike in der Garage stehen, je älter desto stilvoller.
Von Wallingford ging es westlich Richtung Swindon (aber den berühmten „Magic Roundabout“, mit fünf Kreisverkehren die um einen inneren Kreisverkehr angeordnet sind) haben wir links liegen lassen ?.
In Cheltenham legten wir eine Pause ein und versorgten uns noch mit Vorräten. In Monmouth ging es dann an dem Fluss Wye bis nach Tintern. Der Ort ist berühmt für die besterhaltene Klosterruine in Wales. Das 1131 erbaute Kloster war das erste Zisterzienserkloster in Wales. Es wurde 1536 aufgelöst und verfiel seid dem, wurde aber im 18 Jh. wiederentdeckt und restauriert. Ist schon eine beeindruckende Ruine.
In Tintern selbst gab es ein Sommerfest, so dass natürlich viel Trubel drum herum war. Schön war ein Folklore-Quartett, welches sich in die Klostermauern „verirrt“ hatte und ein paar Stücke zum besten gab. Übrigens zeigte das Thermometer 28 Grad ?.
Von Tintern ging es dann recht schnörkellos nach Cardiff. Der Stadtcampingplatz liegt in einem sehr großzügigen Park und war entsprechend voll. War doch gut den Platz vorher zu reservieren (auch wg. Wochenende) ?.
Nach der üblichen Routine (Zelt aufbauen, frisch machen, Begrüßungstrunk ?) ging es dann in die Stadt.
Die Burg von Cardiff (ca. eine Meile entfernt) war unser erstes Ziel. In der Burg fand gerade ein Stadtfest statt, mit Musik, Verkaufsständen, Imbissbuden und natürlich Bars. Da aber überwiegend alles in Walisisch ausgeschildert war, war es schwierig zu erkennen um was es sich gerade bei dem angebotenen Essen handelte.
Toll war die Bier-Optimierung: So standen z.B. bei einer Gruppe von 5 Personen gleich 10 Biere auf dem Tisch. Dies war den Megaschlangen an den Bierbuden geschuldet, nach dem Motto, geh einmal und nimm gleich zwei ? ( oder auch mehr ?).
Wir schlenderten dann durch die Stadt, die High Street herunter, durchs Brewery Quarter und zurück über die Hayes. Ein irres Gewusel, überquellende Pubs, vollbesetzte Restaurants und da zwischen jede Menge Junggesellenabschiede, egal ob Jungs oder Mädels. Und was wird sich hier aufgebrezelt, da wird kein Klischee ausgelassen und hier und da wird auch schon mal die Grenze zum guten Geschmack überschritten.
Den Abend lassen wir am CP bei Kerzenlicht und einem Schlummertrunk ausklingen.