Straßenzustand – immer wieder überraschend

Unser CP scheint ein Tipp für Motocrosser zu sein. Der CP-Gastgeber hat eine gut eingerichtete Werkstatt inkl. zwei neuer Maschinen. Am Abend tauchte noch ein WoMo mit Hänger auf, auch zwei Crosser drauf. Am Abend wurde noch gegrillt und wie es sich anhörte, Benzingeschichten ausgetauscht.

Für uns war es heute nicht so eine lange Strecke. Es ging in die Nähe von Brașov, auch bekannt als Kronstadt, einer Stadt in der Region Siebenbürgen. 

Unsere Route ging durch die südöstliche Region der Karpaten. Die Landschaft mit ihrem Grün und ihrer hügeligen Topologie erinnert stark ans Allgäu oder die Schwäbische Alb. Allerdings erreichte die Straße 73c von Curtea de Arges nach Campulung nur 2 von 5 Sternchen 😉. Birgitts angeschlagene Vorderradgabel war schwer am kämpften. Ab Campulung ging es auf der 73 nach Brasov/Kronstadt. Auf der Karte sah es nach Schnellstraße aus, entpuppte sich aber als wunderschöne Straße durch die Karpaten. Immer wieder ging es auf eine Bergkuppe, die dann einen traumhaften Blick ins nächste Tal bot. Da wird man sogar als Motorradfahrer zum Verkehrshindernis 😆. In der Nähe von Bran ging es auf das „Heaven Camping Resort Bran“. Schöner und mit liebevollen Details eingerichteter Platz mit neuen Sanitäranlagen und einer Bar. Da wir zeitig auf dem Platz waren, nutzten wir den Service einer Waschmaschine.

Während der Fahrten in den letzten Tagen durch Teile der Karpaten und der Region Siebenbürgen sahen wir Ortschaften zwischen Wohlstand und Verfall. Da werden die Häuschen geputzt und der Gehweg gefegt und „drei Orte“ später denkste, hier hilft nur noch die Planierraupe. Und natürlich darf bei den Verkehrsmitteln ein Pferdefuhrwerk nicht fehlen. Häufig sitzt die ganze Familie auf dem Fuhrwerk und mich würde es nicht wundern, wenn der Wagen noch vor dem 1. Weltkrieg gebaut wurde. 

Etwas länger haben wir noch über unsere Eindrücke der beiden Hochstraßen, der Transalpina und dem Transfăgărășan unterhalten. Beide Pässe haben ihr eigenes Profil und haben auch beeindruckende Abschnitte. Natürlich, die Nummer mit den Bären machen den Transfăgărășan einmalig, aber es ist nicht so, dass die Pässe ein unbedingtes Muss für Biker sind. Wenn man hier ist, dann kann man sie mitnehmen, aber extra hierher fahren, eher nicht. Da ist die Region Siebenbürgen schon eher was. Geschichtlich hat sie was zu bieten, viele Städte mit historischem Stadtbild und eine beeindruckende Landschaft. 

Auf der 73c fährt man an einem in die Jahre gekommenes Denkmal (s.o.) vorbei. Es wurde im Mai 1992 eingeweiht und ist denen gewidmet, die die Straße gebaut und unterhalten haben. Die Strassen 73c und 73 wurden in den 1980er modernisiert und trugen zum wichtigen Handel zwischen den Städten Curtea de Argeș und Brașov/Kronstadt bei. Es gibt eine Inschrift „via vita – drum viata”, eine Kombination aus Italienisch und Rumänisch und bedeutet „Lebe das Leben“. Merkwürdiger Tenor eines Denkmals zum Straßenbau 🧐.

Bei den Fahrten durch die Ortschaften ist uns hier in Siebenbürgen aufgefallen, dass es auffällig viel mehr Helden-Denkmäler zum 1. Weltkrieg gibt, als z.B. in der Walachei. Am Beginn des 1. Weltkriegs war Rumänien noch neutral, später kämpfte es gegen die Mittelmächte (Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien, Osmanisches Reich). Nach Kriegsende konnte sich Rumänien die Region Siebenbürgen sichern. Vielleicht der Grund 🤔.

Deftige Vesper (mit Käse in Baumrinde 😋)
Deftige Vesper (mit Käse in Baumrinde 😋)

Und morgen wollen wir uns auch einer anderen Geschichte zuwenden. In Bran (Törzburg) gibt es ein besonderes Schloss, nämlich das Dracula-Schloss 🩸🧛😁.

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