Nachdem wir in den vergangenen Wochen eher bescheidene Höhenmeter erklommen haben, geht es heute mit der Transalpina (kurz als 67c bezeichnet) gleich in die Superlative. Die Querung durch die Südkarpaten verbindet die Walachei mit dem Siebenbürgenland. Sie ist 148 km lang und hat mit dem Urdele Pass mit seinen 2145 Metern den höchsten Pass Rumäniens. Damit ist die Transalpina höher als die i.d.R. bekanntere Transfogarascher Hochstraße, kurz Transfăgărășan, die etwas östlicher die Südkarpaten überquert. Viele behaupten, die Transalpina sei die schönere Hochstraße.
Die Ursprünge der Straße gehen, wie immer keine Überraschung, auf die Römer zurück, die im 2. Jahrh. n. Chr. Teile davon bauten. Sie ist damit die älteste Straße der Karpaten. Allerdings wurde die heutige Hochstraße erst 1938 gebaut und ab 2012 ist sie durchgehend asphaltiert.
Wir fahren die Hochstraße von Süd nach Nord. Obwohl es auf über 2.000 Meter geht, sind die Berge eher „rund geschliffen“ und mit viel Grün bewachsen, als dass sie schroff und steil sind.
Im ersten Drittel ging die Hochstraße schnell empor. Bei 1.500 Höhenmeter liessen wir die Baumgrenze hinter uns und hatten eine wunderschöne Sicht über die Gipfel der Südkarpaten. Der höchste Pass ist etwas unspektakulär, keine Haltebucht und schon gar nicht eine Passhöhenhütte mit Kaffee und Teilchen 😆.
Im Ort Lotrului versuchten wir in einem Restaurant einen Kaffee zu kriegen. Klappte nicht, da kurz vorher der gesamte Strom in den kleinen Örtchen ausgefallen ist. Selbst ein Gang zur Toilette war nicht möglich 😂.
Naja, gibt ja noch die Wildnis.
Mittlerweile waren wir wieder unter der Baumgrenze und die Straße schlängelte sich mit leichtem Gefälle vorbei an Bächen oder Seen. Einige Kilometer hinter Lotrului gab es an einer Staumauer ein paar Buden mit Souvenirs und lokalen Produkten. Da haben wir uns mit Stickern eingedeckt und auch unseren Kaffee bekommen.
Mit dem Kiosk-Mensch plauderten wir etwas, als ein ungarisches Päärchen auf einer Maschine vorfuhren. Man kam ins Reden und sie erzählten, sie seien aus Budapest. Wir natürlich von unseren Budapestbesuch erzählt. Sie meinten dann, die ganze Uferpromenade, auf der wir zu unserer Donaufahrt lang schlenderten und überall Menschen zusammensaßen zum Plaudern oder Essen, diese ganze Promenade ist aktuell überflutet durch das Hochwasser aus Bayern.
Im Ort Sugag ging es ostwärts in die Richtung Sibiu, früher Hermannstadt 😁. Die Region auf der Nordseite der Südkarpaten ist historisch als Siebenbürgen oder Transsylvanien bekannt. Die Bezeichnung Siebenbürgen hat viel mit der deutschen Geschichte zu tun. Dies findet sich auch in vielen deutschen Ortsnamen wieder. Naja, und Transsylvanien spricht für für sich 🧛. Egal welche Bezeichnung man heute wählt, diese Region bildet heute das Zentrum Rumäniens.
In der Nähe von Sibiu fanden wir unseren Ananas-Camping. Netter Platz, einfach, hat aber eine Bar mit frisch gezapften Bier 😋. Etwas später kam noch ein Motorrad-Pärchen, mit dem sich noch ein nettes Pläuschen ergab, da sie schon seit Mitte April in Südosteuropa unterwegs sind.
Mit der Transalpina-Route hatten wir auch etwas Glück, da die Hochstraße erst zum 01.06. komplett geöffnet wurde 🤗. Für morgen wollten wir die berühmte Transfăgărășan fahren. Erst hieß es, sie öffnet erst Mitte Juni, aber auf der offiziellen Webseite der Straße wurde heute angezeigt, sie öffnet morgen. Wir sind gespannt 🤗.
Schöne Bilder aus Rümänien und endlich ein paar Kurven. 😊 Dann hoffe ich das die Route morgen wirklich geöffnet hat. Warum Regenjacke? Viel Spaß weiterhin.
Die Regenjacke wegen der Temperatur. Ich fahr doch nur noch mit Sommerjacke, da es hier meist knapp unter 30° hat.