… und am Ende schwindelig gefahren 😉

Man könnte sagen, heute war ein Tag der Extreme, bis auf Sonne alles dabei. Wir haben uns doch tatsächlich getraut ohne Regensachen drüber loszufahren. Allerdings haben wir vorher schon einmal wieder alles ins Zelt geschmissen, weil es mitten beim Anziehen plötzlich wieder anfing zu regnen 🤦‍♀️.

Es standen nur zwei Pässe auf dem Programm, allerdings 190 km. An der Grenze wurden wir nur durchgewinkt, das ging schnell. Die Abzweigung zum ersten Pass mit einer Höhe von gut 1500 m war wenig später erreicht. Durch kleine Ortschaften ging es auf einer guten kleinen Straße stetig bergauf. Die Wolken behielten ihre Last bei sich und dann war die Straße plötzlich zu Ende…nur noch eine weiter bergauf führende Schotterpiste lag vor uns. Das Ziel noch 10 km entfernt.

Also tief Luft holen und ran. Schotterstraßen sind nicht grade meine Lieblingsstrecken, besonders dann nicht, wenn sie nass und steil sind. Zunächst ging es auch nur moderat bergauf. Nach etwa der Hälfte wurde es steiler, aber die Anzahl der engen Kehren hielt sich in Grenzen. Bei etwa 1100 Höhenmeter kamen wir in die tiefhängenden Wolken, …muss das jetzt auch noch sein? Mit wenig Sicht kämpften wir uns nach oben, wobei uns die Wolken erhalten blieben, also keine schöne Aussicht zur Belohnung. Nur eine alte Schankhütte im Nebel, sah auch nicht besetzt aus. Da es sich um eine Stichstraße handelt, alles wieder runter, auf dem steileren Stück nur im 1. Gang 🤪.

Die vom Navi vorgeschlagene Straße war wortreich gesperrt (siehe Titelbild), natürlich konnten wir keinen Sinn erkennen und wählten daher eine andere Route. Später übersetzten wir, dass die Straße nur zwischen 17 und 7 Uhr befahren werden durfte,…macht für uns auch nicht viel Sinn.

Unser Gewitter-Nothalt an der Drau nahe Podvelka
Unser Gewitter-Nothalt an der Drau nahe Podvelka

Wieder auf der Landesstrasse dauerte es nur 3 Kurven bis der Regen einsetzte. So war das jetzt nicht geplant, sah aber nach mehr aus, also eingeschwenkt auf einen langen Parkplatz neben der Landstraße. Am Ende des Platzes sehe ich ein Haus mit einem Schriftzug, also einfach mal dahin und es entpuppt sich als Pizzeria. Vor dem Haus mit großer überdachter Terrasse steht, wie wunderbar, eine hölzerne Tisch/Bank-Kombi mit Dach 😁. Also direkt davor den Seitenständer ausgeklappt, den Tankrucksack runtergenommen und ab unters Dach 😅. Hermann war etwas verwirrt, kam aber dann auch.

Mittlerweile goss es auch schon ganz gut. Wir richteten uns häuslich ein und handelten mit der Bedienung Schinken/Käse-Sandwiches aus und fanden, wir hätten es ganz toll getroffen. Hunger hatten wir sowieso schon. Die Bedienung warf sich die Regenjacke über und brachte uns unser zweites Frühstück 😋. Der Regenschauer hörte kurz auf, dann setzte er heftiger wieder ein. Das wiederholte sich mehrere Male mit permanenter Steigerung, …Blitzen, Donner und Windböen. Die Besucher auf der Terrasse flüchteten ins Innere und schließlich auch wir. Also noch einen Cappuccino und abwarten. Direkt unterhalb des Restaurants fließt die Drau entlang. Wir konnten sie tatsächlich steigen sehen. Mittlerweile floss auf der Straße ein etwa 10 cm hoher Sturzbach vorbei. Dabei hatte ich meiner Mutter noch heute Morgen erzählt, wir hätten zwar Regen, aber kein Unwetter 😤.

2. Zielpunkt, ein maroder Skilift in Lobnica (1280 m)
2. Zielpunkt, ein maroder Skilift in Lobnica (1280 m)

Irgendwann, in einer der Minipausen, holten wir unsere Regensachen und starteten dann gut verpackt in Richtung Maribor. Jetzt ließ der Regen auch nach und später gab es sogar trockene Straßen. Hinter Maribor ging es hoch zum 2. Pass. Die Straße war gut, allerdings lagen immer wieder Ausspülungen aus Schlamm, Holzteilen und Kies auf der Fahrbahn. Zum Glück keine größeren Äste oder Felssteine, das wäre im oberen Bereich auch schwierig geworden, die Sicht wieder mal gegen Null, …können diese Wolken nicht höher fliegen?

Der Zielpunkt liegt auf 1280 m Höhe. 30 Höhenmeter darunter und 650 m davor hört mal wieder die Strasse auf. Also nochmal ab in den Wald auf unbefestigter Strecke…ist ja nicht so weit 😉. Am Zielpunkt stehen wir im Nebel, alleine mit Wald und Wiese,…hier kann das ja wohl nicht sein oder? Dann reißt der Nebel etwas auf und wir sehen 50 m weiter die Reste eines Skiliftes und die dazugehörige Hütte. Also doch richtig 😁. Nach den Photos nur schnell wieder weg. 

Landschaft kurz vor der Grenze Österreich/Slowenien an der L659
Landschaft kurz vor der Grenze Österreich/Slowenien an der L659

Zunächst auf dem gleichen Weg zurück durch Maribor, um wenig später wieder in eine kleine Straße einzubiegen. Der Himmel sah gut aus, also wagten wir den Weg über einen winzigen Grenzpass, dieser heißt auch „Alte Grenzstation“. Belohnt wurden wir mit einer wunderbar kurvigen Strecke durch die Wälder, schönen Aussichten ins Tal und nahezu keinem Verkehr 😁.

Den Abend beendenden wir im Gasthof „Kloepferkeller“ in Eibiswald, 15 min Fußweg vom CP entfernt, in einem zünftigen Ambiente bei traditionellen steirischen Speisen 😋.

Ein Kommentar zu “… und am Ende schwindelig gefahren 😉

  1. Da seid Ihr vom Wetter ja nicht gerade verwöhnt und das im Hochsommer ⛈🌧, aber Ihr scheint hart im nehmen zu, wobei Euch ja fast nichts anderes übrig bleibt. Wünsche Euch, dass ihr endlich stabiles Sommerwetter bekommt bei dem sich gut das Bike bewegen lässt. Liebe Grüße, Stephan

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