Obwohl es doch am gestrigen Abend sehr frisch war (um 10 Grad), entschlossen wir uns zu campen. Es war für Birgitt die erste Nacht bei der sie die Kapuze des Schlafsacks benutzt hat. Außerdem ist es eine ganz neue Erfahrung morgens beim Abbau des Zeltes die Motorradklamotten nicht in den Schatten sondern in die Sonne zu legen damit die Protektoren nicht wie Hartschalen wirken.
Naja, wie auch immer, wir sind wieder mal bei -1 Grad gestartet, aber bei strahlendem Sonnenschein. Es wurde auch schnell wärmer, aber da unsere Tour durchs Zentralmassiv ging (immer um 800-900 Höhenmeter) frischte es doch wieder merklich auf.
Von unserem Übernachtungsort Privas fuhren wir über die N102 und N88 westwärts um auf die A75 zu gelangen. Die Nationalstraßen überraschten uns mit schönen Kurven und herrlichen Aussichten. Auf die A75 wollten wir, da ich gern den Viadukt von Millau über den Tarn fahren wollte. Schon ein imposantes Bauwert und mit seinen 2460 m die längste Schrägseilbrücke der Welt (für Details siehe Wikipedia).
Wir hatten zwar als Ziel heute noch nach Spanien zu kommen, aber wir entschlossen uns doch noch eine Nacht in Frankreich zu verbringen. Mittlerweile krabbelten die Temperaturen auch auf über 20 Grad. Also kurz zum Mittelmeer Richtung Argeles sur Mer abgebogen. Hier kannten wir einen Campingplatz, der aber leider noch geschlossen hat. Aber an Alternativen fehlt es hier nicht.
Den größten Teil der bisherigen Strecke haben wir mit den Mopeds auf der Autobahn verbracht. Es viel uns doch leichter als gedacht, da die Sitzposition entspannt ist und durch den Tempomat kann man doch entspannt fahren. Allerdings hat man auf den französischen Autobahnen doch ein „Battle of Tempomat“. Da alle immer um 130 km/h fahren schiebt man sich gemächlich an den Autos vorbei, die auch den Tempomat auf 130 stehen haben. Irgendwie alles recht stressfrei.
Sehr schön war übrigens das Autobahnstück auf der N75 vom Viadukt bis zur N9 bei Beziers (Autobahn und schön, hätte ich auch nicht gedacht). War aber teilweise eine recht kurvige Strecke mit schönen Ausblicken auf die Landschaft und extrem wenig Verkehr.
Das hört sich ja nach einem entspannten Start an, ich freu mich für Euch! Da ihr die 20 Grad endlich wieder überschritten habt, solltet Ihr auch dort bleiben, zumindest tagsüber?
Dass Birgitt die Funktion der Schlafsackkaputze erfahren hat, kann man ja schon mal als weitere Lebenserfahrung verbuchen, Glückwunsch von mir! Als Skandinavienfahrer konnte ich dieses wirkunksvolle Bauteil schon öfter „genießen“.
Heute konnte ich mir ein Pfeifchen im Strandkorb gönnen, allerdings nur in Daunenjacke…,
da wäre mir der Süden im Moment doch lieber.
Genießt die Tour, ich trinke mit Anne ein Glas Rotwein auf Euch.
Na, prima, dass ihr in Millau nicht den Rüdiger-Gedächtnis-Absturz gemacht habt. 1982, mit der TR.1 in einer Linkskurve ZUM Berg von der Straße gefahren, vier Meter runter. Die nächste Rechtskurve wäre es VOM Berg abwärts gegangen, paar Hundert Meter. Schicke Aduktoren-Zerrung, den kleinen Abhang unter Adrenalin hochgeklettert, ADAC hat die verknitterte Mühle zu Melahn zurückgebracht, 4000 Mark. Und ich hab in Millau paar Tage im Krankenhaus zugebracht und bin dann dramatisch humpelnd, eben ohne Adrenalin, mit Dieter Braun und seinem französischen Kollegen nach Hause gefahren, ziemlich am Selbstbewusstsein gezaust. Weiter gute Fahrt! Und immer paar Zentimeter Asphalt unterm Reifen behalten. Besser is.