Heute morgen sind wir sehr früh wach gewesen. So waren wir dann schon vor 9 Uhr unterwegs. Allerdings haben wir dann vor dem Tesco noch 20 Minuten gewartet, bis er dann geöffnet hat. Es ist schließlich Sonntag ? und da schließen die Märkte oft schon mittags wieder. Unsere Tour führte nicht durch größere Orte, also lieber alles sofort erledigen ?.
Von Cardiff aus ging es dann auch weiter ins Inland in Richtung der Hügel. Waren in Cardiff die Häuser noch prächtig und mit Stuck und Ornamenten geschmückt, wechselte das jetzt zu kleinen Ortschaften mit schmucklosen Reihen- und Doppelhäusern. Wir kamen in die South Wales Valleys, ehemals Hochburg des Kohlebergbaus. Die letzte Zeche wurde 1990 stillgelegt.
Wir sind im wahrsten Sinne des Wortes meilenweit durch Bergarbeitersiedlungen gefahren. Das fängt mit einem Ort an, zum Beispiel Tonypandy und 5 Meilen später fährst du immer noch mit 30 Miles/Hour an den typischen Reihenhäusern vorbei. Cardiff war seiner Zeit der weltweit größte Umschlaghafen für Kohle.
Swansea haben wir ausgelassen und sind stattdessen am Rand der Black Mountains weiter in Richtung Westen gefahren. Irgendwann fing es an zu tröpfeln. Wir haben uns dann noch bis zu unserem Zwischenziel, Pembroke Castle, gerettet. Schnell die Regenschirme raus und ab ins Castle.
Wie üblich mussten wir Eintritt zahlen, aber anders als in anderen Sehenswürdigkeiten, gab es hier auch noch optional eine Führung dazu. Der Typ kam vom Hundertsten ins Tausende und wir haben leider nur die Hälfte verstanden (zu schnell und zu viel Dialekt ?), aber engagiert erzählt und viele nette Anekdoten aus dem Beginn der englischen Königshäuser eingestreut. Für uns wurde es immer später und so haben wir uns ausgeklinkt und den Rest der Burg allein erkundet und gut ist. Trotzdem, die Burg ist gut erhalten und hat eine ausgesprochen interessante Geschichte, wir hätten gerne mehr Zeit gehabt, wollten aber noch nach St. Davids.
Der Regen hatte sich inzwischen verzogen und war wieder zu einem Tröpfeln geworden. Also ohne Regensachen weiterhin Richtung Küste. Die Brücke über den Ceddau Ddu kostet uns dann 70 Pence (für beide) Brückenzoll, aber bietet auch einen schönen Ausblick. Die Küstenstraße ab Newsgale wurde immer windiger und unser Zeltaufbau auf einem CP bei St. David‘s, der kleinsten Stadt Englands, geriet dann auch fast zu einem Abenteuer.
Aber alles gut, Zelt steht, die Aussicht ist grandios und gegessen haben wir, wenn auch etwas reduzierter als geplant, auch schon.