Heute sind wir zurück nach Polen gefahren. Schon im Vorwege haben wir uns in Bialystok ein Hotelzimmer gebucht, da Campingplätze hier in diesem Landesteil absolut rar sind und die im Umkreis so garnicht in unsere Planung passten.
Das Hotel „Esperanto“ liegt mitten in der Stadt. Benannt ist es nach der Kunstsprache Esperanto, deren Erfinder Ludwik Zamenhof, 1859 hier in Bialystok geboren wurde. Wir haben uns von der Gegend hier absolut nichts versprochen. War nur als notwendiger Zwischenstopp auf der Durchreise gedacht.
Jetzt sind wir in einer sehenswerten Stadt gelandet, in der die Hinweisschilder nicht nur polnisch, sondern auch in Englisch und Esperanto geschrieben sind.
Zur Zeit findet ein Folklorefestival statt, die Plätze und die vielen Restaurants sind voll und es herrscht eine tolle Atmosphäre. Die Bedienungen sind ausgesprochen freundlich und sprechen englisch. Nix von wegen „am Ende der Welt“….. und der Papst war auch schon hier.
Insofern gibt es schlechtere Orte an denen man feststecken kann, denn das kann uns hier durchaus passieren. Mein Motorrad steht mal wieder warm und trocken in einer polnischen Werkstatt (die Tiefgarage des Hotels wär mir lieber gewesen).
Eigentlich fing es ganz harmlos an. Nach einem kurzen Stopp am Straßenrand sprang die Maschine nicht mehr an, zu wenig Batteriespannung. Also alles abgepackt, Starthilfe von Hermann bekommen, alles wieder rauf und los nach Bialystok, da wollen wir sowieso hin und da ist auch in 120 km Entfernung die nächste BMW-Werkstatt. Die werden schon eine neue Batterie auftreiben.
Als sich kurz darauf das ABS verabschiedete, gleich anschließend die Traktionskontrolle, dann das Licht, das Navi auf Akkubetrieb schaltete und der Tacho nur noch Striche zeigte, war klar, das wird ein größeres Problem. Nach ungefähr 10 km ging dann auch der Motor aus. Natürlich keine Parkbucht in der Nähe, und so standen wir ziemlich blöd auf dem Grünstreifen am Straßenrand.
Also alles abpacken, Batterien tauschen, Starthilfe geben, wieder aufpacken und weiter. Noch 110 km bis zur Werkstatt. Gleich in Augustow gab es einen Stau wegen einer Baustelle. Zum Glück war ja die Batterie von Hermann voll, sodass ich den Motor ausmachen konnte, denn es galt jedes Einschalten des Lüfters zu vermeiden.
So eine Batterie hält schon erstaunlich lange. Eigentlich wären wir grade bis zur Werkstatt gekommen, aber eine riesige Baustelle, die jegliche normale Zufahrt unterband, machte uns da einen Strich durch die Rechnung. Das ABS hatte sich schon ein paar Kilometer vorher verabschiedet und bei der Kurverei durch die Straßen fiel auch der Rest wieder aus ?.
Auf irgendeinem Parkplatz haben wir dann wieder die Batterien ausgetauscht, alles nach dem selben Muster. Etwa 15 Minuten später hatten wir die Zufahrt zur Werkstatt endlich gefunden. Allerdings war es mittlerweile so spät geworden, dass bisher nicht feststeht, wo der Fehler liegt. Wir hoffen morgen früh Bescheid zu kriegen und dann sehen wir weiter.