Als wir heute Morgen aufstehen, heißt es erstmal: „Oh neee!“.
War der Himmel in der Nacht noch sternenklar und die alte Mondlaterne mal wieder viel zu hell, so ist jetzt alles dicht. Die Wolken verhängen die umliegenden Berge komplett. Dabei steht heute der Col d’Aubisque auf dem Programm. Einer der schönsten, wenn nicht sogar der schönste Pass der Pyrenäen.
Nun denn, da nützt alles lamentieren nix. Packen wir doch erstmal zusammen und schauen was geht. Und tatsächlich kämpft sich die Sonne durch und läßt die Wolken höher steigen.
Als wir losfahren, sind wir optimistisch. Durch den Ort Argeles-Gazost geht es auf die D918. Zunächst führt uns die Strecke etliche Kilometer durch das Tal der Arrens. Verkehrstechnisch schon eine kleine Herausforderung, da heute am Sonntag Kohorten von Radfahren unterwegs sind, dazu etliche Autofahrer, die so ihre Schwierigkeiten haben auf der kurvigen Strecke an den Cyclisten vorbei zu kommen. Es wird ausgesprochen viel Rücksicht auf die Radfahrer genommen 😁👍.
Als wir uns endlich lösen können, wird es harmonischer, nur leicht gestört durch zwei italienische Motorradfahrer, die offensichtlich meinen, nur vorweg fahren zu können. 🤦♀️ Idioten 😂😂.
Hinter Arrens-Masous beginnt der Anstieg. Zunächst geht es auf den vorgelagerten Col du Soulor (1474 m), auch schon schön.
Doch dann fahren wir weiter auf der sehr schmalen Strasse, die sich an den Hang schmiegt. Alles ist saftig grün und unbewaldet. Weiter schlängelt sich die Straße den Berg entlang, links geht es jetzt steile Felswände hoch, rechts geht es steil bergab. Die Begrenzung der Fahrbahn ist nicht immer vorhanden, teilweise hat man das Gefühl ins Nichts zufahren 😅. Oben angekommen, gönnen wir uns einen Grand crème und ein Croissant 😁.
Jetzt rollen wir wieder bergab und biegen ab in Richtung Süden. Über den Col du Pourtalet geht es wieder nach Spanien. Unsere Restreichweite beträgt nur noch 20 km, als wir endlich eine Tankstelle finden 😵💫. Die ganze Zeit ist es ziemlich frisch und obwohl es jetzt über 20° sind, wird uns nicht wirklich warm. Es weht meist ein heftiger Wind, der uns ordentlich durchpustet.
Um weiter nach Westen zu kommen, müssen wir einen großen Bogen nach Süden machen, es gibt keine Querverbindungsstrassen. Bei Jaca biegen wir auch noch nicht direkt wieder nach Norden ab, sondern machen einen kleinen Umweg über kleine Strassen am Rio Estarrun entlang.
Da wir leider die Beschilderung nicht lesen können,… oder zum Glück 😉, landen wir vor einer Strassensperrung. So schlimm sieht die Baustelle garnicht aus, also versuchen wir unser Glück und ersparen uns so etliche Kilometer. Hermann bringt beide Maschinen gut über die unwegsamste Stelle,… ich trau mich das manchmal nicht, besonders mit dem vollen Gepäck, und wir erfreuen uns weiter an dieser wunderschönen unbefahrenen 😉 kleinen Straße.
Dann geht es weiter auf der N330 zurück nach Frankreich. Direkt an der Grenze noch schnell einen Cafè con leche und ein Sandwich, danach sind es nur noch wenige Kilometer bis zu dem kleinen Camping Despourrind bei Accous, den wir uns ausgesucht haben.
Alles gut gemacht….Bewunderung !!!