Die kleine Reise war von uns als reine “Fahrtour” angedacht worden. Also keine großen historischen Exkurse und Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten, geschichtlich bedeutenden Orten oder architektonisch eindrucksvollen Bauten. Nein, es sollte nur um Berge, Pässe und schöne Straßen gehen.
Genau dieses Ziel haben wir mit der Wahl der Tour erreicht. Und natürlich beeindrucken die großen französischen Pässe mit ihren Passhöhen weit über 2.000 Meter. Die weite Sicht und die karge Landschaft haben einen eigenen Charme und ziehen einen in ihren Bann. Viele Pässe waren für uns nicht unbekannt, aber in ihrer Gesamtheit ist es nochmal eine andere Qualität der Eindrücke.
Etwas anders war es beim Durchfahren der Pyrenäen. Die Pyrenäen kennen nicht viele Pässe über 2.000 m, eigentlich sind es nur drei auf der französischen Seite, der Port d’Envalira (2.408 m) in Andorra, der Col du Tourmalet (2.115 m) und der Port de Pailhères (2.001 m), sowie der Port de la Bonaigua (2.072 m) auf der spanischen Seite. Nun wird vermutlich der eine oder andere Kenner der Pyrenäen anmerken, was ist den mit dem Col les Laquettes (2.637 m). Nun ja, es ist in dem Sinne kein Pass, sondern nur eine Stichstraße in ein traumhaft schönes Naturschutzgebiet.
Unterm Strich betrachtet, ist die Topologie der Pyrenäen etwas “weicher”, da sich sehr viele Pässe in dem Bereich 1.200 m bis 1.800 m befinden und in eine, man kann fast sagen, leicht hügelige Landschaft einbetten. Entsprechend ist die Straßenführung nicht immer mit harten Kehren gepflastert, sondern man kann viele Pässe quasi in einem Gang abfahren, jedenfalls mit unseren XRs 😉. Besonders beeindruckt haben uns die westlichen Pyrenäen, knapp 100 km vor dem Atlantik. Interessant war auch das Überschreiten der Ländergrenze Frankreich/Spanien. Wir müssen hier festhalten, die Spanier haben die besseren Straßen und bauen sie auch ein Tick gefälliger 😁.
Überrascht hat uns auch die Gascogne, von der viele Franzosen meinen, sie ist eine abgelegene und rückständige Region, die sich nicht gut in die französische Nation integriert hat. Es gibt natürlich auch andere Meinungen, die feststellen, dass die Gascogne eine schöne und reiche Region mit einer starken Identität und Tradition ist, die zum kulturellen Erbe Frankreichs beiträgt. Diesen Eindruck unterstützen wir und es ist bestimmt eine Region, die es wert ist, nochmal besucht zu werden.
Frankreich ist das Land der Kreisverkehre. Ich würde mal sagen, es gibt kaum eine Gemeinde ohne einen Kreisverkehr. Die meisten sind schlicht, manchmal nur größerer Farbklecks auf der Fahrbahn. Andere sind dagegen schon mal richtige Hingucker. Häufig findet sich ein Motto, etwas, wofür die Gemeinde steht. Hier eine kleine Sammlung.
Unerwähnt bleiben sollen natürlich nicht unsere Maschinen. Seit 2016 touren wir mit unseren XRs nun durch die Gegend und bei beiden Maschinen haben wir mittlerweile die 120.000 km erreicht. Bis auf die Reifenpanne, gab es an den Mopeds nicht auszusetzen. Naja, Birgitts Fußbremse schwächelt etwas, aber da wird wohl eine Entlüftung der Bremsanlage helfen. Aber die wichtigsten Komponenten wie Fahrwerk und Motor arbeiten nach wie vor problemlos und wir hoffen, sie tun es auch noch lange.
Noch ein kleiner Nachtrag: Was mich die letzten Tage unserer Reise platt gemacht hat, war eine Lebensmittelvergiftung durch eine Campylobacter-Infektion. Da ist wohl in der Wärme irgendwas von unseren Lebensmitteln schlecht geworden 🤢. Vermutlich der Joghurt, denn den hat Birgitt nicht gegessen 😂. Nach der WHO sind Campylobacter-Infektionen weltweit eine der häufigsten Ursachen für Durchfallerkrankungen. Habe ich auch was dazu gelernt 😉.
Wir möchten uns bei den vielen Lesern bedanken, die uns auf verschiedenen Wegen ihr Interesse bekundet haben. Besonders natürlich den emsigen Kommentatoren. Euch einen besonderen Dank ❤.
