FĂŒr heute war ein Sevilla-Sightseeing  geplant. FĂŒr die Kathedrale hatten wir schon Online-Tickets fĂŒr den frĂŒhen Mittag gebucht. War also vorher noch Zeit den Königspalast, den Real AlcĂĄzar, anzuschauen. So dachten wir đ€Ł.Â
Eine lange Schlange ĂŒber den Vorplatz belehrte uns eines Besseren. Selbst Online war alles fĂŒr die nĂ€chsten Tage ausgebucht. Erstaunlich wieviel Touristen sich im November noch in Sevilla rumtreiben.Â
Es ging weiter zum Plaza de España, einer der zentralen PlÀtze Sevillas. Das GebÀude wurde 1929 anlÀsslich der Iberoamerikanische Ausstellung in Sevilla eingeweiht.
Das halbrunde GebĂ€ude hat einen Durchmesser von 200 Metern und ist aufwĂ€ndig mit Klinkern, Marmor und Keramiken versehen, die ihm ein verspieltes Aussehen verleihen. An den WĂ€nden, SĂ€ulen, Treppen und BrĂŒcken finden sich verschnörkelte Strukturen mit farblich ĂŒberbordenden Arrangements von Kachelornamenten. Zusammen ergibt sich ein sehr sehenswertes GebĂ€ude. Leider war der angrenzende Park mit weiteren einmaligen Bauten der Ausstellung von 1929 als Folge des Orkans (Astbruch) von letzter Woche gesperrt. Und es empfiehlt sich immer ein paar EuromĂŒnzen in der Tasche zu haben, da es in den GĂ€ngen viele hörenswerte StraĂenmusikanten gibt đ.
Als nĂ€chstes ging es in die Kathedrale. Sie ist die gröĂte gotische Kirche der Welt. Die Kathedrale Maria de la Sede wurde 1401 bis 1519 an Stelle der maurischen Hauptmoschee erbaut. Von der Moschee sind nur wenige Elemente erhalten geblieben. So das Minarett, dass heute den Glockenturm, die Giralda, der Kathedrale bildet.
FĂŒr uns galt es als erstes genau diesen 97 m hohen Glockenturm zu erklettern. Interessanterweise gab es keine Stufen, sondern 34 Rampen, die breit genug waren fĂŒr zwei Rösser mit Reiter đ€.
Ab der HÀlfe stauten wir uns nach oben und oben war der imposante Blick auf die Stadt etwas eingeschrÀnkt durch sehr engmaschiges Drahtgitter.
Wieder unten, âwandertenâ wir durch die Kathedrale. Der Prunk der Kapellen, die ĂŒbermĂ€chtigen Orgeln, der vor Gold trotzende Hochaltar und die gigantisch wirkenden fĂŒnf Kirchenschiffe sind schon mehr als beeindruckend. Zu jeder Kapelle, zu jedem Bild und zu jeder Skulptur gibt es seitenweise Kommentare im AudiofĂŒhrer. Hier kann man Stunden verbringen und hat nur einen Bruchteil gesehen, geschweige denn verstanden.
Nach einer kurzen StĂ€rkung haben wir uns noch eine Bustour durch die Stadt gegönnt. Sie spiegelte einmal mehr die wechselvolle Geschichte der Stadt wider, aber auch ihre Rolle als Schmelztiegel zwischen der arabischen Welt, des Christentums durch die Reconquista und der Neuzeit im 16. Jahrh. durch die Kolonien im neu entdeckten Kontinent Amerika. Es ist eine Ă€uĂerst lebendige Stadt und wen es mal hierhin verschlĂ€gt, der sollte ruhig einen Tag lĂ€nger veranschlagen. Nach einem Bummel am Fluss Guadalquivir endete der Tag fĂŒr uns in einem Tapas-Restaurant đ im ehemaligen Judenviertel.Â