Heute morgen den Luftdruck am Hinterreifen geprüft und er scheint dicht zu sein. Mal schauen wir sich der Pfropfen während der Fahrt entwickelt.
Nach dem Einpacken war heute mal ein Fahrtag angesagt. Es ging ins Hinterland von Palermo. Von Castellammare del Golfo über Alcamo auf der P18 nach Camporeale. Die Landschaft war sehr schön anzusehen. Weinberge wechselten sich mit Getreidefeldern und Wiesen ab. Neben dem vielen Grün gab es immer wieder gelbe, rote, purpurne oder blaue Flecken von den vielen Blumen, Büschen oder Disteln am Straßenrand und auf den Wiesen.
Und natürlich gab es auch immer wieder Olivenhaine. Das Ganze eingebettet in eine hüglige Landschaft mit schroffen Kalksteinfelsen, die hier und da mal auftauchten. Das war einfach schön anzusehen und hinter jedem Hügel sah es wieder anders aus. Soviel konnte man garnicht fotografieren.
So schön die Landschaft, so gruselig die Straße. Links und rechts der Straße mitunter bis zu drei Meter hohe Büsche, die die zweispurige Straße eine eine schmale Gasse verwandelten. Dazu kamen Bodenwellen, Löcher (in denen ein Fiat 500 versacken könnte ?), ganze Fahrbahnabsenkungen oder die Fahrbahn war einfach weggespült. Nicht zu vergessen Sand und Steine, die natürlich immer in Kurven lagen und dann der Gegenverkehr, auch wenn wenig befahren, so kam doch mal ein Auto, Trecker oder LKW entgegen ? und die hatten auch noch ihren eigenen Stil ?.
Das ging nach Camporeale weiter so über die P27 und P4 bis nach Corleone. Unterwegs hatten wir noch auf eine Tankstelle gehofft, da wir doch schon auf Reserve fuhren. War aber nichts. Als wir in Corleone dann eine Tanke gefunden hatten, standen bei mir noch 7 km Restreichweite auf der Anzeige ?.
Übrigens Corleone – es ist genau die Stadt, die durch Francis Ford Coppolas Film „Der Pate“ weltberühmt wurde. Die Stadt war jahrhundertelang von Armut geprägt, aus der sich die Mafia entwickelte. Heute versucht die Stadt dem Ruf entgegen zu wirken. So gibt es ein sehenswertes Anti-Mafia-Museum.
Für uns ging es weiter weiter auf der S118 und S188 nach Lercara Friddi. Die Straße wurde deutlich besser, wobei die Landschaft ihren Charme behielt. Bei einem kleinen Picknick stärken wir uns und steuerten dann über die S121 und S285 auf Caccamo zu. In Caccamo stand eine Burg aus dem 11. Jahrh. auf dem Programm.
Die Burg stammt aus der Normannenzeit und soll zu den größten und beeindruckendsten Anlagen Italiens gehören. Die Fahrt durch die kleine Stadt, die wie viele Städte in Sizilien steil an einem Hang gebaut ist, hinterließ einen schönen Eindruck mit seinen Gassen und steilen Treppen.
Leider hatte die Burg von 13 – 15 Uhr geschlossen und wir waren kurz nach 13 Uhr da. Wir konnten zwar noch in den Innenhof, aber weiter ging es nicht. Irgendwie schade ?.
Natürlich gönnten wir uns noch einen Cappuccino und fuhren in Richtung Termini Imerese und dann an der Küste entlang zu unserem CP nahe Cefalù. Der Platz ist sehr steil angelegt, hat Strandzugang, ist sehr gepflegt und mit viel Liebe zum Detail arrangiert.
Mal schauen ? wie es weiter geht.