Den leicht spooky CP von gestern haben wir heute zügig hinter uns gelassen und sind über Nebenstraßen gen Korinth gefahren. Auf dem Weg ging es durch den Ort Loutraki, direkt am Golf von Korinth gelegen, der einen sehr geschäftigen und lebendigen Eindruck hinterlassen hat.
Unser erster Zielpunkt war die Hafenstadt Korinth. Die Stadt mit ihren 30.000 Einwohnern liegt am Isthmus von Korinth, der Landenge welche die Peloponnes und das griechische Festland verbindet. Bekannt ist die Stadt u.a. durch den Kanal von Korinth.
Schon in der Antike wurden die Schiffe mit Schiffskarren über die Landenge gezogen um den langen Weg um die Peloponnes zu vermeiden. Auch die Römer unternahmen mehrere Versuche einen Kanal zu bauen, scheiterten aber mit ihrem Ansinnen.
Erst im Jahre 1881 wurde mit dem Bau des Kanals unter der Leitung von zwei ungarischen Ingenieuren begonnen. 1893 wurde der 6343 Meter lange Kanal mit viel Prominenz der damaligen Zeit eingeweiht. Der Kanal wirkt wie mit einem Messer in das Gestein geschnitten. Die Seitenwände erreichen mitunter eine Höhe von knapp 80 Metern.
Aus heutiger Sicht ist der Kanal mit einer Breite von 25 Metern (Wasserspiegel) nur noch für den Privatverkehr (Jachten, Touristenboote, usw.) interessant. Bei seiner Eröffnung sparte er aber den Schiffen die 400 km Umfahrung der Peloponnes.
Nach der Überquerung der „alten Brücke“ des Kanals waren wir auf der Halbinsel Peloponnes. Auch wenn der Kanal die Peloponnes quasi vom Festland abtrennt, wird immer noch von einer Halbinsel gesprochen, da der Kanal künstlicher Natur ist.
Auf dem Weg zu unserem nächsten Ziel zeigte sich die veränderte Geologie der Halbinsel. Es war keine bergige Landschaft wie in den vergangenen Tagen, sondern mehr hügelig, sehr karg, aber da, wo es möglich, war standen Olivenbäume.
Für uns ging es zum großen Theater von Epidauros. Es ist eines der besterhaltenen Theater der Antike und wird auch heute noch für Veranstaltung genutzt. Bekannt ist seine exzellente Akustik, welche immer gerne von Touristen vorgeführt wird, in dem sie auf eine zylindrische Steinplatte auf der Bühne eine Münze fallen lassen. Das Geräusch ist in der letzten Reihe zu hören. Können wir bestätigen 😁.
Es wurde im 4. Jahrh. v. Chr. gebaut und nach seiner Erweiterung um 160 v. Chr. fasste es bis zu 14.000 Zuschauer.
Das Theater ist eingebettet in eine der bedeutendsten antiken Kultstätten für den Heilgott Asklepius. Leider ist von den Anlagen nicht mehr viel zu sehen. Es sind, platt gesagt, nur noch viele alte Steine die halbwegs sortiert rumliegen.
Für uns ging nach der Besichtigung zu unserem ersten CP auf der Peloponnes. Der Name Peloponnes heisst übertragen die „Insel des Pelops“. Und da es in Griechenland nichts ohne Bezug zur Antike und der Mythologie dieser Zeit gibt, so gibt es auch hier eine Geschichte.
Pelops war der Sohn des sagenhaften Königs Tantalos, der sich mit den Göttern, insbesondere Zeus anlegte. Um die Allwissenheit der Götter zu testen, brachte er Pelops um und bot ihn den Göttern als Speise an. Die merkten den Schwindel, setzten Pelops wieder zusammen und verbannten Tantalos in den Tartaros, der dort unsägliche Qualen erlitt (heute bekannt als Tantalos-Qualen).
Auf dem CP „Triton New“ wurden wir gleich mit einem Schnaps begrüsst 🤪. Der Platz liegt direkt am Argolischen Golf, nahe der Stadt Nafplio. Allerdings macht die ganze Region zurzeit einen noch eher verschlafenen Eindruck. Andere CPs sind noch geschlossen und Bars/Restaurants sind sich vielerorts erst am Rausputzen.