Montenegros Bergwelt

Ein letztes Frühstück in dem kleinen, verwinkelten und leicht chaotischen Hotel nahe Budvas Strandpromenade, dann die Mopeds beladen und ab in Richtung der Bergwelt Montenegros. 

Unser Ziel ist der Wintersportort Zabljak im Norden Montenegros. Er liegt direkt am Rande des Durmitor Nationalparks. Das Durmiter-Bergmassiv gehört zu dem Gebirgszug der Dinarischen Alpen, der sich an der ganzen Adria entlangzieht. Der höchste Berg des Durmiter ist der Bobotov kuk mit 2522 m und damit ist er auch gleich Montenegros höchster Berg.

Eine Sehenswürdigkeit bietet die Region noch mit dem Fluss Tara und der Schlucht, die dem Fluss zur Besonderheit macht. Aber dazu in den nächsten Tagen mehr.

Hauptstadt Podgorica
Hauptstadt Podgorica

Zuerst ging es wieder auf der M10 Richtung Cetinje, war mal Hauptstadt des Landes, und dann weiter in Richtung Podgorica, der heutigen Hauptstadt.

Hinter Podgorica ging es auf der M3 nach Danilovgrad. Die Strecke erwies doch als „interessant“, da die ca. 20 km zwischen den beiden Orten als 4-spurige Straße ausgebaut wird und entsprechend war es ein Gehoppel auf dem Straßenunterbau. Damit der Unterbau nicht zu sehr staubt, fuhren immer wieder Straßenbaufahrzeuge und wässerten den Untergrund. Die schlammige Pampe saute natürlich unsere schönen Mopeds so richtig ein 😩.

Hinter Danilovgrad bogen wir auf eine kleine Nebenstraße ab, um zum Kloster Ostrog zu kommen. Das Felsenkloster ist eines der bedeutendsten Klöster der serbisch-orthodoxen Kirche. Es wurde im 17. Jahrh. erbaut und ist die Ruhestätte des heiligen Vasilije, der 1671 im Kloster verstarb. Da ihm Wundertaten nachgesagt wurden, gilt er als „Wundertäter“, was zur Folge hat, das es jedes Jahr viele Pilger in das Kloster zieht.

Als wir die Straße zum Kloster einschlugen, wunderten wir uns über die vielen Zelte die zwischen den Bäumen standen und den vielen Menschen die zum Kloster strömten. Uns schwante etwas 🤔. Der Feiertag des Heiligen ist der 29. April, der nach dem gregorianischen Kalender am 12. Mai begangen wird 😳. Tja, am 11. reisen natürlich jede Menge Pilger schon an.

Oben am Kloster-Parkplatz angekommen, stiegen wir die letzten Meter zum Kloster empor. Es war schon beeindruckend, da überall auf Decken und Schlafsäcken Menschen lagen, sassen oder standen und miteinander sprachen. Der ganze Vorplatz glich fast einem Openair-Konzert. 

Tal des Flusses Zeta nahe dem Kloster Ostrog
Tal des Flusses Zeta nahe dem Kloster Ostrog

Die Besichtigung des Klosters konnten wir knicken, da sich auch an den Schaltern lange Menschenschlangen gebildet hatten. Da auch viele Bereiche gesperrt waren, war uns noch nicht mal ein Foto vergönnt 😩.

Unsere Fahrt ging weiter Richtung Nikšić, aber noch viele Kilometer kamen uns immer wieder Menschengruppen entgegen, die zum Kloster pilgerten. Auffällig war der überdurchschnittliche Anteil junger Menschen, ähnlich den Kirchentagen in Deutschland.

Hinter Nikšić wurde die Landschaft zunehmend bergiger, durch die sich die Straße mit vielen Kurven schlängelte. Kurz vor unseren Zielort passierten wir unseren höchsten Punkt mit 1530 m.

Der Ort Zabljak liegt auf 1450 m und wirkt etwas blass. Das Wintersportspektakel ist vorbei und die Sommer-Saison steht in den Startlöchern. Wir bummelten durch den Ort auf der Suche nach einem Café. In einer Bar war die Maschine kaputt, die andere hatte geschlossen und beim Bäcker gab es cafe-to-go aus dem Automaten 🤪.

Gedenkstätte 2. Weltkrieg in Zabljak
Gedenkstätte 2. Weltkrieg in Zabljak

Na gut, unsere Unterkunft ist schlicht, hat aber was wir brauchen und angesichts von Temperaturen von 4 Grad in der kommenden Nacht sind froh nicht vor dem Zelt zu sitzen 🥶.

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