Heute ist Sonntag und da machen wir natürlich einen Ausflug 😉😂. Wir suchen uns drei Anlaufpunkte heraus, um die herum wir eine kleine Tour von 106 km Länge bauen.
Erster Anlaufpunkt ist der Ort Paleokastritsa auf der Westseite der Insel. Der beliebte Ferienort erstreckt sich über zwei Halbinseln und fünf Buchten. Die Häuser, Hotels und Tavernen liegen größtenteils verstreut in den Hängen zwischen Olivenbäumen und Zypressen. Lediglich an der kleinen Küstenstrasse ist geschlossene Bebauung. An den Stränden und auf dem Wasser der Buchten herrscht reger Ferienbetrieb.
Nach einer Theorie ist der Strand bei Paleokastitsa der Ort, an dem Odysseus der Prinzessin Nausikaa begegnet ist, deren Vater Alkinoos dann für seine Heimkehr sorgte.
Nächster Punkt ist das verlassene Bergdorf Palea Peritheia. Dieser ehemals wohlhabende Ort wurde in den 1960er Jahren komplett von den Bewohnern verlassen. Dieses hatte größtenteils wirtschaftliche Gründe, da sich die meisten Arbeitsplätze an der Küste befanden. Es wurde 1996 unter Denkmalschutz gestellt und vom Tourismus entdeckt. Heute befinden sich dort 5 Tavernen, aber keine ständigen Bewohner. Nach der Anfahrt über die teils stark erneuerungsbedürftige Strasse, erreichen wir einen etwas unwegsamen Parkplatz. Als wir durch das Dorf schlendern sind wir etwas enttäuscht, da durch den Tavernenbetrieb auch viele Autos in die schmalen Gassen fahren, dort parken und dem Ort seinen morbiden Charme nehmen. Also wieder zurück zum Moped und den Weg rauf zur Kirche schenken wir uns.
Nun geht es rauf auf den Pantokrator, dem mit irgendwie etwa 910 m, höchsten Berg der Insel. Die eigentlich geplante Route canceln wir, die Strasse sieht zu schlecht aus und als Sozia hauen die Schlaglöcher doppelt rein 😅. Daher also erstmal zurück auf die Küstenstrasse und weiter in Richtung Süden. Irgendwann biegen wir dann ab auf eine wirklich kleine Strasse, nur einspurig und sehr steil geht es durch den Ort. Danach kommen einige steile Serpentinen und es geht weiter hoch durch alte terrassierte Olivenhaine. Dann erreichen wir eine etwas breitere Strasse. Diese schlängelt sich noch etwa 20 km durch die jetzt offenere Landschaft. Wir kommen durch einige kleine Orte mit den typischen schattigen Marktplätzen und werden, wie häufig, mal wieder von einem Hund als Feind auserkoren. Die letzten 2 km bis zum Gipfel haben es in sich. Die engen Kehren und die schmalen Rampen sind so steil, dass der Strassenbelag nicht aus Asphalt, sondern aus Beton mit eingefrästen Rillen, besteht.
Oben angekommen genießen wir einen Toast und einen Cappu auf einer kleinen Terrasse mit toller Aussicht, aber umgeben von vielen Funkmasten 😂. Der Rückweg geht natürlich über die gleiche Strasse, nur im unteren Bereich lassen wir die kleine, steile Strasse weg, dafür hat diese so viele Kehren, dass uns fast schwindelig wird.