In der Nacht flachten die Windböen doch merklich ab. Zelt und Tarp haben sich wacker gehalten und zeigen keine Ermüdungserscheinungen.
Für heute entschlossen wir uns in die Sierra Nevada zu fahren. In einem kleinen Bergort wollten unsere Motorräder abstellen und dann in Wanderskluft die Bergwelt der Sierra Nevada erkunden.
Wir starteten mit leichtem Gepäck (Birgitt ohne Koffer und ich ohne Topcase ?) und fuhren in Richtung Albuñol auf der A-345, aber leider verzettelte sich unser Navi bei der Ortsdurchfahrt und wir standen plötzlich vor kleinsten Nebenstraßen mit geschätzten 25% Steigung und das mit Kehren. Zu guter letzt verfuhren wir uns noch. Also wenden und irgendwie die Steigung hoch. Bei ca. 6-7000 Umdrehungen im ersten Gang den Motor bei der XR abzuwürgen war auch eine neue Erfahrung für mich (Hermann musste beide Mopeds um die Kehre quälen, für mich ging garnichts mehr).
Unser Ziel war das Bergdorf Trevélez. Die Fahrt war schon mehr durch ein Spanien wie wir es erwartet hatten. Schöne Straßen, kleine zum Teil malerische Orte, Olivenbäume auf Hügeln, dazwischen Nadelbäume und überall gelbe Ginsterbüsche. Und dazu schien sogar die Sonne ☀️ und zu guter letzt der Blick auf eine verschneite Bergwelt der Sierra Nevada.
Vor den Ort fanden wir einen Parkplatz und tüttelten uns um. Der Einstieg zum Wanderweg war gleich gegenüber. Wir kraxelten auf knapp 2.000 Meter Höhe.
War schon etwas mühsam, wenn man sich mehr als drei Wochen nicht mehr so richtig bewegt hat. Bei der Auszeichnung der Wege sind die Spanier meistens etwas sparsam. Grade beim Abstieg interpretierten wir die Hinweise wohl falsch und standen mitten in einem Geröllfeld und sahen in der Ferne den Weg. Naja, war ein wildes Gestocher, aber wir erreichten den Weg und konnten die Abstieg geordnet beenden. Zusammen waren es 950 Höhenmeter bei 7,5 km. Vielleicht nicht viel, aber wir waren froh als wir in Trevélez einen Kaffee trinken konnten.
Die Rückfahrt ging über die A-4132 bis Órgiva und dann über die A-348 wieder bis Albuñol und dann zum CP zurück.
Gerade diese Fahrt zeichnete sich durch sehr kurvenreiche Straßen aus, gefühlt war ich mal froh 300 Meter geradeaus fahren können (ich fand die Kurven klasse).
Leider bezog es sich am Nachmittag, so dass wir auf unserem CP nicht mehr die späte Nachmittagssonne genießen konnten (wir waren einfach zu spät da).
Na, dass hört sich doch endlich mal nach Abenteuer-Urlaub an. Hindernisse , wie überraschende Navi-Führung, anspruchsvolle Strecken und Höhenmeter über vermutete Wanderwege sind doch, wenn man abends dann beim Gläschen Roten wieder vor dem Zelt sitzt, das Salz in der Suppe.
Da habt ihr euch für heute redlich einen ruhigeren (Tour-?) Tag verdient.
Ich freu mich schon auf mehr dieser Abenteuertage und tolle Eindrück – für euch, aber auch für uns.
Hola, da ihr heil und gesund den CP wieder erreicht habt?, habt ihr doch Ales richtig gemacht!!
Wünschen Euch weiterhin viiiel Spaß???
Was ein Foto! Großartig.
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